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In Reih und Glied. "Itisy" von Philipine Lemaire für ligne roset.

© ligne roset

Philippine Lemaire: Einigkeit macht stark

Tisch oder Konsole, das ist hier die Frage. Mit dem Möbel „Itisy“ legt Philippine Lemaire sich nicht fest. So oder so: Die vier Elemente stehen immer nur gemeinsam.

Ein seltsames Möbel, das sich nicht festlegen will. Jeweils vier runde Platten ruhen auf zwei Beinen. Alleine können die Platten nicht stehen, nur gemeinsam haben sie Halt. Die Beine sind jeweils aus massiver Eiche und leicht abgespreizt. Die Platten überschneiden sich ein wenig – und durch diese ineinander greifende Konstruktion sind sie miteinander verbunden. „Itisy“ (ligne roset) nennt die junge französische Designerin Philippine Lemaire ihr Objekt aus vier Platten und acht Beinen. Lang gestreckt entsteht eine Konsole, die Beine stehen dann in Reih und Glied. Verschiebt man die Scheiben, entsteht ein asymmetrisches Gebilde, das durchaus als Tisch genutzt werden kann, je nach Bedarf. Schiebt man die vier Platten zusammen, ergibt sich ein abgerundet quadratischer Tisch mit einer kleinen Öffnung in der Mitte.

Die vier Platten lassen sich beliebig zusammen- und auseinanderschieben.
Die vier Platten lassen sich beliebig zusammen- und auseinanderschieben.

© ligne roset

Wer Platzprobleme hat, schiebt ihn lang ausgezogen an die Wand und bei Besuch gruppieren sich die vier Segmente zu einem Tisch für vier Personen. Ein spielerisches Möbel in exzellenter Verarbeitung, dem man seinen endgültigen Charakter nicht ansieht. Er ist auch nicht festgelegt. „Itisy“ kann Vieles sein, es kommt auf den jeweiligen Handgriff an. Die Platten haben einen Durchmesser von jeweils 54 Zentimetern, zum Tisch im Carré gruppiert, bekommt man einen Seitenlänge von 110 Zentimetern. Die Metallgelenke, die die Füße in der Tischplatte halten, sind grau lackiert.

Philippine Lemaire hat in Reims an der Ecole Supèrieure d’Art et de Design (ESAD) studiert und sich danach frei schaffend als Möbeldesignerin, aber auch als Szenografin und Innengestalterin etabliert. Sie ist nicht festgelegt auf eine Richtung, entwirft außerdem für die Kristallglasmanufaktur von Saint-Louis. Gemeinsam mit Émilie Colin Garros hat sie mit „En Cage“ aus Kristall eine Art Cocon entworfen, in dem, je nach der Größe, ein bis drei Halter für Teelichter hängen wie eine Vogelschaukel im Käfig. Die Assoziation zum Vogelkäfig ist gewollt, das Licht kann leicht pendeln und sich in der Kristallstruktur des Korpus brechen. Man darf auf weitere Entwürfe dieser talentierten Designerin gespannt sein.

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