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Wirtschaft: Achtung Akku

Bei MP3-Playern sollte man vor allem darauf achten, dass man den Energiespeicher günstig austauschen kann

Daran denken viele überhaupt nicht, wenn sie sich einen MP3-Player anschaffen: Der Kauf hat Folgekosten, und zwar nicht gerade geringe. Vor allem bei einem der bekanntesten Modelle, dem iPod Shuffle von Apple, sind diese Kosten besonders hoch – er sei nämlich eigentlich ein Einwegprodukt, urteilt die Stiftung Warentest in ihrem Juli-Heft. Wenn die Energiezellen des iPod Shuffle – zu haben für 100 Euro – nach etwa 400-maligem Aufladen schwächer werden, dann kann man sich nicht einfach beim nächstbesten Elektronikgeräteladen einen neuen Akku kaufen.

Auf Anfrage bei Apple fand die Stiftung Warentest heraus, dass der Hersteller ein neues Gerät zuschickt, für eine „Servicegebühr“ von 100 Euro – der Preis, den ein iPod Shuffle im Handel kostet.

Bei Apple wiegelt man nun ab: Die 100 Euro seien zwar durchaus im Gespräch gewesen – allerdings könne sich das noch ändern, noch sei nichts endgültig entschieden. Man habe noch ein halbes Jahr Zeit für die endgültige Entscheidung, erklärt der Sprecher. Schließlich sei der iPod Shuffle erst Anfang dieses Jahres in Deutschland auf den Markt gekommen.

Ist der Akku innerhalb der einjährigen Garantiefrist schon leer, wird das Gerät kostenlos ersetzt. Fazit ist aber: Wer jetzt einen iPod Shuffle kauft, kauft eine Ungewissheit mit: Er weiß noch nicht, wie viel er zahlen muss, wenn der Akku einmal leer sein wird.

Auch bei vielen anderen Herstellern gibt es das Problem, dass der Akku nur vom Hersteller selbst ausgewechselt werden kann. Ganz so teuer wie bei Apple sind die anderen Anbieter allerdings nicht. Sony etwa verlangt 80 Euro, Packard Bell 59 Euro und Thompson immerhin noch 35 Euro.

„Ich würde grundsätzlich davon abraten, ein solches Gerät zu kaufen“, sagt Jürgen Nadler, Abteilungsleiter bei der Stiftung Warentest. Er rät in jedem Fall zu einem Gerät, das mit normalen Batterien funktioniert. Erstens kann man dafür Akkus für bereits zehn Euro kaufen. Zudem sei man „flexibel“, wenn man beispielsweise im Urlaub ganz normale Batterien verwenden möchte. Auch rät Nadler grundsätzlich davon ab, einen Akku noch während der Garantiezeit auf eigene Faust auszutauschen. Geht dann beim Umbau irgendetwas an dem Gerät kaputt, erlischt die Garantie vollständig.

Von den Akkus abgesehen, sollte man sich beim Kauf eines MP3-Players vor allem überlegen, für welchen Zweck man sich ein solches Gerät zulegt. Geht man gerne joggen oder möchte man den MP3- Player sozusagen als Walkman-Ersatz benutzen, dann ist ein so genannter „Flashspeicher“ oder auch Festspeicher angebracht. In diesen Geräten befinden sich keine beweglichen Teile, also vertragen sie auch die härteren Erschütterungen beim Laufen problemlos. Sie sind klein, leicht und haben nur wenige Bedienknöpfe. Der Speicherplatz bietet inzwischen Platz für rund zehn CDs, und bald soll es Geräte in der gleichen Preisklasse mit der doppelten Speicherkapazität geben.

Will man mehrere hundert CDs speichern oder sich auch Fotos und Filme auf dem kleinen Bildschirm ansehen, dann muss man zum Player mit einer Festplatte greifen. Die sind jedoch viel empfindlicher und daher zum Joggen weniger geeignet. Normalerweise werden Musik oder Hörspiele über den Computer in den MP3-Player geladen. Wer das jedoch direkt von der Stereoanlage aus machen möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät einen so genannten „Line“-Eingang hat.

Flora Wisdorff

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