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Wirtschaft: an Klaus Martini Chief Investment Officer Privatkunden der Deutschen Bank

Dollarkurs ist kein Grund zur Panik

Müssen sich Anleger Sorgen wegen des stark steigenden Eurokurses machen?

Die rapide Abwertung des US-Dollar in den vergangenen Wochen hat Befürchtungen eines Absturzes der Währung geweckt. Mittlerweile kostet ein Euro rund 1,33 Dollar – so viel wie noch nie seit der Einführung. Schon werden Kurse von 1,40 bis 1,50 Dollar genannt. Allerdings sollte die Lage nicht dramatisiert werden. Wegen der historisch niedrigen Renditen ist der US-Rentenmarkt für deutsche Anleger seit einiger Zeit nicht sonderlich attraktiv. Bei neuen Investments gilt es, ein Dollar-Risiko möglichst zu meiden. Aktienportfolios sind hingegen häufiger international diversifiziert. Hier sollten Anleger auf eine Absicherung von Währungsrisiken achten. Wer sich rein auf Euroland-Aktien konzentrieren will, tut gut daran, die Abhängigkeit der Firmen vom Export in die USA zu beachten.

Trotz des fast einheitlich vorhergesagten weiteren Dollar-Verfalls steht dieser alles andere als fest. Von allen Finanzmarktprognosen gelten Währungsvorhersagen als die unsichersten. Laut US-Notenbankchef Alan Greenspan kann man fast genauso gut eine Münze werfen. Außerdem gibt es einiges, das für eine Dollar-Aufwertung spricht: etwa das anhaltend höhere US-Wachstum oder der für 2005 erwartete deutliche US-Zinsvorsprung. Nicht zuletzt ist das vermeintlich riesige Haushaltsdefizit der USA in Relation zum Bruttoinlandsprodukt nicht viel größer als in einigen Euroländern.

an Klaus Martini

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