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Wirtschaft: an Klaus Martini Leiter der globalen Anlagestrategie für Privatkunden der Deutschen Bank

Der Ausblick trübt sich ein

An den Finanzmärkten wird seit Monaten auf die weitere Entwicklung der schwächelnden US-Konjunktur und der Weltwirtschaft gewettet. Noch gehen die meisten Anleger von einer „weichen Landung“ aus. Steht eine Abkühlung der Weltwirtschaft bevor?

Der Ausblick für die Weltwirtschaft trübt sich ein. Ausgehend von den USA ist mit einer sichtbaren Abschwächung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr zu rechnen, und die Inflation dürfte wegen der gestiegenen Rohstoffpreise zunächst relativ hoch bleiben. Auch könnte der amerikanische Wohnungsmarkt noch stärker abkühlen und der Ölpreis aufgrund geopolitischer Konflikte hoch bleiben oder gar weiter steigen. Gleichwohl ist eine globale Rezession unwahrscheinlich, weil die zunehmende Integration der Emerging Markets die Weltwirtschaft stabilisiert.

Wie gehen Sie als Anleger am besten mit dieser Situation um? Den Schwerpunkt sollten Sie in den nächsten Monaten auf eine defensivere Ausrichtung des Vermögens legen. Mancher dürfte dabei gleich an Renteninvestments denken, deren Attraktivität tatsächlich in den nächsten Monaten zunehmen sollte. Der laufende Ertrag ist jedoch wegen niedriger Kupons vor allem nach Steuern und Inflation weiterhin bescheiden. Wesentlich attraktiver sind deshalb defensive Aktien, Dividendentitel, Unternehmen mit hoher Liquidität und geringer Verschuldung sowie ein taktischer Abbau des Aktienanteils zugunsten alternativer Investments.

Warum ausgerechnet alternative Investments? Diese Anlageprodukte können wegen ihrer günstigen Diversifikationseigenschaften, also der Verteilung von Risiken auf verschiedene Anlageklassen, vor allem bei schwankenden Kapitalmärkten ein gutes Instrument zur Absicherung sein. Bei dem Einbruch der Aktienmärkte in den Jahren 2000 bis 2003 mussten viele Anleger schmerzlich erfahren, dass eine einfache Aufteilung des Vermögens auf die herkömmlichen Anlageklassen Aktien, Renten und Liquidität nicht ausreicht, um das Risiko abzusichern. Die Beimischung alternativer Investments im Portfolio hingegen verringert die Anfälligkeit für starke Marktbewegungen.

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an Klaus Martini

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