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Wirtschaft: an Michael Rottmann Leiter der Zins- und Devisenstrategie der Hypo-Vereinsbank

Die Mischung macht’s

Euro-Rentenfonds werfen nach Kosten im Schnitt kaum mehr als zwei Prozent ab. Welche Alternativen mit ähnlich niedrigem Risiko bieten sich mittel- bis langfristig orientierten Anlegern?

Ein Portfolio deutscher Staatsanleihen hat in den vergangenen zehn Jahren einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 6,99 Prozent erzielt. Doch in den kommenden Jahren wird kaum mehr als die aktuelle Rendite von rund 3,7 Prozent erzielt werden. Wie lässt sich das steigern?

Das Zauberwort heißt Diversifikation: Man verbreitert sein Anlage-Universum um weitere Assetklassen, also etwa Aktien und Rohstoffe. Sofern diese Assetklassen nicht eng miteinander korrelieren, ist es möglich, einen höheren Ertrag bei geringerem Risiko zu erzielen. Das Risiko kann als Standardabweichung gemessen werden. Sie erklärt zwei Drittel aller Abweichungen vom durchschnittlichen Wert. Eine niedrige Standardabweichung lässt auf eine hohe Wahrscheinlichkeit schließen, dass künftige Ergebnisse nahe dem Durchschnitt liegen. Zweite Messgröße kann der maximale Verlust in einem Kalenderjahr sein.

Ein Beispiel: Das deutsche Staatsanleihen-Portfolio hat seit 1995 einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 6,99 Prozent bei einer Standardabweichung von 4,58 Prozent erzielt. Der schlechteste Ertrag war ein Minus von 2,13 Prozent im Jahr 1999.

Gehen wir einen Schritt weiter und fügen Aktien und Rohstoffe hinzu. Der durchschnittliche Ertrag des Dax betrug seit 1995 12,66 Prozent bei einer Standardabweichung von 27,69 Prozent und einem maximalen Verlust von 43,94 Prozent in 2002. Für sich genommen sehr risikoreich. Ein Rohstoffindex (Dow Jones AIG Future Rohstoff Index) erzielte seit 1995 einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 11,36 Prozent bei einer Standardabweichung von 19,65 Prozent und einem maximalen Verlust von 27,03 Prozent im Jahr 1998.

Ein Mix, bestehend aus 80 Prozent Staatsanleihen, zehn Prozent deutschen Aktien und zehn Prozent Rohstoffen erzielte seit 1995 einen Ertrag von durchschnittlich 8,01 Prozent. Die Standardabweichung lag bei 4,15 Prozent, auch der maximale jährliche Verlust betrug gerade einmal 0,3 Prozent.

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an Michael Rottmann

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