Android-Konkurrenz für das iPad: Quintett greift an

Das iPad hat die Nutzung von Computern schon heute revolutioniert. Tablet-PCs gewinnen immer mehr an Bedeutung. Vor allem in Privathaushalten hat der Flachmann Notebooks und manchmal sogar den heimischen PC fast komplett verdrängt. Stand früher noch in fast jedem Wohnzimmer zumindest ein Notebook, so liegt jetzt ein Tablet-PC auf dem Tisch.

Das ist ganz einfach der Erkenntnis geschuldet, dass die Funktionen wie Mailen, im Web surfen und vielleicht noch Spielen von den meisten Tablets mühelos erledigt werden können. Damit können die Mini-Computer zu Hause oder auch auf Reisen die meisten Bedürfnisse genauso gut erfüllen und sie sind dabei noch deutlich kompakter, leichter und haben eine ausdauernde Laufzeit von vier Stunden und mehr.

Der Vorsprung schmilzt

Apple hat mit dem iPad dieses Marktsegment vor etwas mehr als zwei Jahren überhaupt begründet. Dem Giganten aus Palo Alto ist es seither gelungen die Konkurrenz in Sachen Hardware und Software auf Abstand zu halten. Auch wenn die dritte Generation nicht die fundamentalen Innovationen an Bord hatte, es reichte um die Anderen wieder ein Stück älter aussehen zu lassen. Vor allem das Retina-Display und die schnelle LTE-Verbindung, die es aber in Deutschland nicht gibt, stellen den Abstand wieder her.

Aber der Vorsprung schmilzt, wie die hier vorgestellten Geräte zeigen. In einzelnen Disziplinen können Asus, Acer und Co. dem iPad schon das Wasser reichen oder es sogar übertrumpfen. Nur das Niveau des Gesamtpakets erreicht derzeit niemand. Deshalb lohnt ein Blick auf die Alternativen zum Apfel. Denn nicht jeder möchte sich in das enge Korsett von Apple zwängen lassen. Zumal die Kalifornier sich ihren Vorsprung bis heute auch mit hohem Anschaffungspreis und teurem Zubehör ordentlich bezahlen lassen.

Offene Android-Welt

Die Welt des Google Betriebssystems Android, das alle Konkurrenten verwenden, ist eine offene. Jedermann darf Apps entwickeln und vertreiben. Jedem Nutzer bleiben bis hinunter zum Quellcode alle Einblicke offen. Das ist ein Vorteil, kann aber auch ein Nachteil sein. Denn die strenge Zensur von Apple verhindert nicht nur Geschäftsmodelle sondern bringt auch mehr Sicherheit gegen Viren und andere Schadsoftware. Dennoch kann sich die jüngste Version Android 4.0 für Tablets wirklich sehen lassen und steht dem iOS von Apple eigentlich in nichts mehr nach.

Nicht nur deshalb lohnt sich ein Blick auf die Alternativen. Die hier gezeigten Geräte sind, teils deutlich, günstiger als Apples Flaggschiff. Zudem bietet Android wesentlich mehr Freiheiten beim Konfigurieren der Geräte und die angebotene Software ist oft auch erheblich billiger. Vor allem aber haben die Tablet-Alternativen alle Slots für SD-Karten zur Speichererweiterung integriert, sie bieten HDMI-Verbindungen zum TV-Gerät und spielen alle problemlos Flash. Diese schöne Dinge sind durch Apple verboten, weil die Welt des Apfels andere, natürlich ähnlich kostspielige, Produkte für solche Ansprüche bereithält.

Daher ist auch heute schon die Überlegung zum Kauf eines Android-Tablets eine Überlegung wert. Schauen wir also mal genauer hin.

Medion Life Tab S9512

Wer wirklich günstig in die Welt der Tablets einsteigen möchte hat mit dem Medion Lifetab eine interessante Alternative. Für gut 300 Euro bietet das Aldi-Produkt einen 9,7 Zoll großen LCD-Bildschirm mit einer ordentlichen Auflösung von 1024x768 Pixeln. Im Herzen arbeitet ein Nvidia-Tegra2-Dualcore-Prozessor mit einer Taktung von einem Gigahertz.

Sehr ordentlich ist der Lieferumfang des erst seit 6. Juni erhältlichen Geräts. In der Verpackung findet sich ein USB-Kabel, eine HDMI-Verbindung und sogar eine Hülle. Das macht das Gerät noch attraktiver. Zumal es jetzt auch mit Android 4.0 läuft.

Beim Abspielen von HD-Videos ruckelt das Lifetab gerne mal, aber ansonsten zeigt es sich in der Handhabung gelungen. Das Gehäuse ist gut verarbeitet und robust gebaut. Zahlreiche Apps sind bereits vorinstalliert und über eine SD-Karte lässt sich der begrenzte Speicher von 16 GB ordentlich aufrüsten. Auch die Akku-Laufzeit von sieben bis zehn Stunden ist ordentlich.

Wer das Gerät bei der Aktion von Aldi-Nord verpasst hat, kann sich noch den Vorgänger P9514 sichern. Der hat zwar 32 GB Speicher, läuft aber nur mit Android 3.2. Ansonsten heißt es warten, bis das Gerät oder eine Nachfolgemodell wieder in den Handel kommt.

Steckbrief: Medion Life Tab S9512

Display: 10,1 Zoll, 1024 x 768 Pixel

Speicher: 16 GB

Prozessor: Nvidia Tegra 2 Dualcore 1,0 GHz

Akkulaufzeit: 7 bis 12 Stunden

Kameras: 2 (1 und 3 Megapixel)

Verbindungen: WLan, 3G, Bluetooth, GPS

Gewicht: 580 Gramm

Betriebssystem: Android 4.0

Lenovo Idea Pad K1

Medion kauft seine Tablet-Technik bei Lenovo ein und so ist das Idea Pad auch weitestgehend baugleich mit dem Medion-Angebot. Dennoch ist es deutlich schwerer und mit gut 750 Gramm eigentlich einen Tick zu dick für ein Tablet. Dafür ist es noch robuster aufgebaut und bietet mit einer angerauhten Rückseite von Hause aus gute Rutschfestigkeit.

Der Bildschirm bietet eine kontrastreiche Sicht und hat einen sehr guten Blickwinkel. Das ist die Stärke des Lenovo-Produkts. Im Freien reflektiert die Hochglanzoberfläche allerdings sehr stark.

Das Idea Pad ist mit 16 oder 32 Gigabyte lieferbar und kann ebenfalls mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Stunden glänzen. Leider ist der China-Import nur mit Android 3.2 erhältlich. Wenn überhaupt, denn Lieferengpässe machen es oft schwierig Ein Gerät zu bekommen.

Zwei weitere Haken hat das Lenovo-Produkt. Erstens ist es nicht in der Lage Full-HD-Filme problemlos abzuspielen. Und zweitens ist es mit einem Preis von mindestens 360 Euro auch etwas teurer. Dafür hat es mit 1200x800 Bildpunkten eine bessere Auflösung als das Medion-Gerät.

Steckbrief: Lenovo Idea Pad K1

Display: 10,1 Zoll, 1280 x 800 Pixel

Speicher: 16 oder 32 GB

Prozessor: Nvidia Tegra 2 Dualcore 1,0 GHz

Akkulaufzeit: 7 bis 12 Stunden

Kameras: 2 (2 und 5 Megapixel)

Verbindungen: WLan, 3G, Bluetooth, GPS

Gewicht: 754 Gramm

Betriebssystem: Android 3.2

Samsung Galaxy Tab 2 10.1

Es war das erste Gerät, das sich überhaupt mit den Äpfeln messen konnte und es ist bis heute eine gute Alternative. Das Samsung Galaxy Tab 2 ist technisch ganz nah dran am iPad, das iPad 2 kann es sogar übertrumpfen. Kein Wunder also, dass Apple und Samsung einen heftigen Rechtsstreit, dies- und jenseits des Atlantiks, um Patente und Rechte liefern.

Das Galaxy Tab gibt es gleich in zwei, technisch ansonsten identischen Größen. Einer Sieben-Zoll-Variante und dem üblichen 10,1 Zoll großen Display. Die Auflösung beträgt 1280x800 Pixel und die Blickwinkel des Geräts fallen sehr ordentlich aus.

Obwohl der Prozessor des Galaxy Tab 2 nicht mehr so ganz frisch ist, laufen Anwendungen und Spiele einwandfrei. Etwas schwach ist die Kamera mit drei Megapixel Auflösung. Mit 588 Gramm ist das Gerät ein echtes Leichtgewicht. Und das, obwohl die Ausstattung, mit SD-Schacht, zwei Kameras und Micro-USB-Verbindung, der Konkurrenz nicht nachsteht.

Steckbrief: Samsung Galaxy Tab 2 10.1

Display: 10,1 Zoll, 1280 x 800 Pixel

Speicher: 16 oder 32 GB

Prozessor: Nvidia Tegra 2 Dualcore 1,0 GHz

Akkulaufzeit: 6 bis 12 Stunden

Kameras: 2 (1 und 3 Megapixel)

Verbindungen: WLan, 3G, Bluetooth, GPS

Gewicht: 588 Gramm

Betriebssystem: Android 4.0

Acer Iconia Tab 510

Neben Samsung drängen nun auch andere asiatische Hersteller mit Macht auf den Tablet-PC-Markt. Dazu gehört auch Acer, die mit dem Iconia Tab A510 ein sehr ordentliches Gerät vorgestellt haben. Der Prozessor, ein Nvidia Tegra 3 Quadcore mit 1,3 Gigahertz, ist technisch brandaktuell. Dafür gibt es derzeit nur eine Version mit 16 Gigabyte internem Speicher.

Dafür setzt das Gerät beim Preis neue Maßstäbe. Denn mit 400 Euro ist es mit seiner Highend-Hardware ein wirklich gutes Angebot. Zumal auch die Verarbeitung stimmt und sich die Auflösung mit 1280x800 Bildpunkten ebenfalls sehen lassen kann. Auch in Sachen Blickwinkel leistet sich das Acer-Tablet keine Schwäche.

Mit 680 Gramm ist das Iconia Tab etwas schwerer als das Samsung-Gerät, liegt aber noch auf dem Niveau der Apple-Produkte. Auch die Laufzeit des Akku ist mit sieben bis zwölf Stunden in Ordnung. Ein Manko ist allerdings, dass es keinen Sim-Kartensteckplatz hat und so nur über WLan online gehen kann.

Steckbrief: Acer Iconia Tab A510

Display: 10,1 Zoll, 1280 x 800 Pixel

Speicher: 16 GB

Prozessor: Nvidia Tegra 3 Quadcore 1,3 GHz

Akkulaufzeit: 7 bis 12 Stunden

Kameras: 2 (VGA und 5 Megapixel)

Verbindungen: WLan, Bluetooth, GPS

Gewicht: 680 Gramm

Betriebssystem: Android 4.0

Asus Transformer Pad TF300T

Auch bei Asus bringt die Evolution des Transformer Pads die Geräte immer näher an den Standard, den das iPad setzt. Die neuste Generation ist nicht mehr weit vom aktuellen Apple-Produkt entfernt. Hauptsächlich die höhere Auflösung der dritten Generation macht hier noch den Unterschied aus.

Dabei sind die leuchtstarken 1280x800 Pixel auch sehr ordentlich und lassen sich auch aus flachen Winkeln sehr gut betrachten. Ebenso wie das Iconia läuft auch das Transformer Pad mit Nvidias neustem Quadcore-Prozessor. Eine feine 8-Megapixel-Kamera kann sehr schöne Bilder schießen. Durch den flinken Prozessor laufen Anwendungen und HD-Filme absolut ruckelfrei.

Besonderer Clou ist eine optionale, andockbare Tastatur, die an das Gehäuse angeschlossen werden kann. Das Zubehör zum Preis von 100 Euro ist für Vielschreiber ein Segen. Außerdem kann das Transformer Pad nun auch UMTS-Verbindungen herstellen, was der Vorgänger noch nicht konnte. Das Asus-Gerät gibt es ab 400 Euro und damit ebenfalls zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis.

Steckbrief: Asus Transformer Pad TF300T

Display: 10,1 Zoll, 1280 x 800 Pixel

Speicher: 32 GB

Prozessor: Nvidia Tegra 3 Quadcore 1,2 GHz

Akkulaufzeit:8 bis 12 Stunden

Kameras: 2 (1,2 und 8 Megapixel)

Verbindungen: WLan, 3G, Bluetooth, GPS

Gewicht: 635 Gramm

Betriebssystem: Android 4.0