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Nicht immer müssen es Brötchen vom Bäcker an der Ecke sein. Viele Aufbackbrötchen schneiden im Test ordentlich ab.

© dpa

Aufbackbrötchen im Test: Selbst ist der Bäcker

Viele Brötchen aus dem eigenen Ofen können mit frischer Ware mithalten, findet Stiftung Warentest. Eines der 21 Produkte fällt allerdings durch - ausgerechnet ein Markenprodukt.

Zehnmal im Jahr sind die Deutschen zu faul, morgens das Haus zu verlassen und zum Bäcker zu fahren. Im Schnitt werden so oft in jedem Haushalt Aufbackbrötchen in den Ofen geschoben – vielleicht ja auch, weil der Bäcker geschlossen hat oder zu weit weg ist. Für diejenigen, die häufiger zu Aufbackbrötchen greifen, gibt es eine gute Nachricht: Einige der Produkte können durchaus mit den Waren vom Bäcker mithalten, sagt die Stiftung Warentest.

Aufbackbrötchen von 21 Marken – sechs tiefgekühlte und 15 ungekühlte – haben die Warentester untersucht. Das Wichtigste war hierbei die sensorische Beurteilung – also Geruch, Aussehen und Geschmack. Auch suchten die Experten nach Schadstoffen und Bakterien und bewerteten die Verpackung.

Am besten schnitten im Test die Tiefkühlbrötchen ab. Sie werden in den Backfabriken in Spezialöfen zu 97 Prozent vorgebacken – das sind optimale Bedingungen, weil in den Öfen die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Zu Hause müssen die gefrorenen Brötchen nur noch aufgewärmt und braun gebacken werden. Fast alle Tiefgekühlten waren „gut“, die „Goldstücke“ von Coppenrath&Wiese sogar „sehr gut“. Die Tester lobten die „zartsplittrige und sehr knusprige, deutliche Kruste“ und ein intensives Aroma. Auf die Folgeplätze schafften es die deutlich günstigeren und guten Brötchen von Lidl (Grafschafter) und Rewe. Lidl schaffte mit 88 Cent pro 9-er Packung das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Rewe-Brötchen waren im Geschmack ebenfalls „sehr gut“, sie verpassten die Top-Note nur, weil die Natriumangabe auf der Verpackung falsch war.

Die ungekühlten Aufbackbrötchen werden in der Fabrik nur zu 70 Prozent vorgebacken. Den Rest muss der heimische Ofen erledigen, und der bietet nicht unbedingt die besten Bedingungen. So ist die Luftfeuchtigkeit viel niedriger als in Spezialöfen, weshalb die Brötchen trocken werden können. Ein Tipp: Für die Ungekühlten sollte der Backofen vorgeheizt werden. Weil die Hitze die Kruste schnell schließt, kann das Brötchen weniger Feuchtigkeit verlieren.

Nur ein Drittel der ungekühlten Brötchen im Test schnitt „gut“ ab, die der Firma Harry waren sogar „mangelhaft“. Die einzigen sensorisch guten Produkte stammten von Sinnack. Sie waren auch nach vier Stunden noch knusprig. Von den Harry-Brötchen rieten die Tester ab. Sie schmeckten nach alten Semmelbröseln, die Kruste war trocken und blätterte ab. Dazu gehören sie mit 1,59 Euro pro Packung zu den teureren im Test.

16 der 21 Brötchen enthielten Zusatzstoffe – etwa Emulgatoren, um das Volumen zu vergrößern. In den Produkten von Lidl, Coppenrath&Wiese, Sinnack und den Bio-Brötchen steckten keine. Nur die Sonntagsbrötchen von Aldi enthielten Konservierungsstoffe, auf die das Unternehmen aber künftig verzichten will. Schadstoffe oder Keime fanden die Tester nicht.

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