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Babybrei

© ddp

Babymenüs im Test: Zweite Wahl

Zu wenig Fett und Vitamin C: Die meisten Babymenüs sind o.k., die Eltern sollten dennoch bei allen 15 getesteten Produkten nachbessern.

Bereits vier bis sechs Monate nach der Geburt eines Babys bekommt die Muttermilch Konkurrenz vom Brei. Dann nämlich kann die körpereigene Flüssignahrung den Energiebedarf des Kindes nicht mehr decken. Ob Eltern dann auch ruhigen Gewissens zum Fertigbrei greifen können, hat die Stiftung Warentest untersucht. 15 solcher industriell hergestellten Breie hat sich das Prüfinstitut vorgenommen, darunter 13 Bio-Produkte. Die optimale Mahlzeit fürs Kind war laut Testergebnis nicht dabei. Die Prüfer fanden zwar nur einmal Schadstoffe, aber oft auch zu wenig von mehreren wichtigen Nährstoffen. Am Ende gab es für 13 Babymenüs ein „befriedigend“, zwei Breie waren nur „ausreichend“.

Ernährungsexperten zufolge sollte der erste Brei unter anderem genug ungesättigte Fettsäuren aus Pflanzenöl, Ballaststoffe und Vitamin C liefern. Auch Eisen sollte er enthalten. Die im Mutterleib angelegten Eisenspeicher des Kindes sind bis zum zweiten Lebenshalbjahr meist aufgebraucht. Darum ist auch Vitamin C so wichtig: Es erleichtert die Aufnahme von Eisen im Körper. Alle geprüften Breie aber enthalten zu wenig Vitamin C, zum Teil auch zu wenig Eisen und Ballaststoffe, kritisieren die Tester. Und anders als bei vielen Lebensmitteln für Erwachsene wäre hier mehr Fett gut. Denn Fett bedeutet Energie – und die brauchen Babys zum Wachsen.

Da keines der Produkte im Test mit Blick auf Energiegehalt und Nährwerte optimal ist, empfehlen die Tester den Eltern nachzubessern. Liegt der Fettgehalt unter den minimal empfohlenen acht Gramm pro Mahlzeit wie bei allen Breien im Test, sollte ein Teelöffel Rapsöl untergerührt werden. Fehlt Vitamin C, sei es ratsam, Saft oder Obst mit viel Vitamin C einzurühren.

Positiv war dagegen, dass die Tester in den als Menü bezeichneten Breien weder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln noch Schimmelpilzgifte fanden. Allerdings ist das keine Überraschung: Babykost ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel.

Auch kritische Stoffe aus dem Deckel wurden nur einmal, im Karottenbrei mit Rind von Hipp gefunden – und zwar 13 Milligramm sogenanntes epoxidiertes Sojabohnen-Öl (Esbo) pro Kilogramm Brei. Bei der Sterilisation der Gläschen entstehen chlorhaltige Reaktionsprodukte, es ist aber nicht bekannt, wie schädlich sie sind. Die bei Hipp gefundene Esbo-Menge liegt unter dem Grenzwert für Babynahrung, der 2007 von 60 auf 30 Milligramm herabgesetzt wurde.

Rein geschmacklich sind fast alle geprüften Menüs „gut“, nur in zwei Fällen gab es Kritik. Mal störte die Prüfer ein „bitterer“ Geschmack, mal ein „kratzendes“ Gefühl im Hals nach dem Schlucken. Insgesamt schnitten im Vergleich am besten ab: Gemüse-Spaghetti mit Pute von Bebivita und der Bio-Brei Karotten mit Kartoffeln und Rindfleisch von Rossmann/Babydream. Am meisten Kritik gab es an Holle Bio Kürbis mit Huhn und dem Bio-Brei Martin Evers Karottencreme mit Hühnchen. 

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