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Böse Osterüberraschung: Spritpreise vor neuem Rekordhoch

Es ist schon fast eine Tradition wie die jedes Jahr steigenden Bierpreise auf dem Oktoberfest. Vor Ostern zieht der Benzinpreis an - Grund dafür ist laut Experten eine Spekulationsblase.

Rechtzeitig zu Beginn der Osterferien werden Benzin und Diesel erheblich teurer. Ein Liter Diesel kostet derzeit 1,34 Euro und liegt damit nur noch ganz knapp unter dem Allzeithoch vom vergangenen November, wie der ADAC am Mittwoch in München mitteilte. Für einen Liter Superbenzin muss an den Tankstellen derzeit 1,43 Euro bezahlt werden. Zu Beginn der Osterferien in sieben Bundesländern am Wochenende könnten die Preise weiter steigen, sagte ein ADAC-Sprecher. Grund sei der Rekordstand beim Ölpreis. Die Internationale Energieagentur (IEA) rief Vertreter der Branche wegen der Ölpreisexplosion zu einer Krisensitzung auf.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte Light Sweet Crude hatte am Dienstag in New York kurzzeitig die historische Höchstmarke von 109,72 Dollar erreicht. Am Mittwoch sank der Preis wieder auf 107,36 Dollar. Zwar macht der günstige Dollar den Kauf von Öl durch Firmen aus dem Euro-Raum derzeit billiger, weil der Rohstoff in der US-Währung bezahlt wird. Angesichts der explodierenden Preise kann aber auch der günstige Kurs die Verteuerung der Spritpreise nicht verhindern. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg am Mittwoch erstmals auf über 1,55 Dollar.

Experten sehen Spekulationsblase

Die Internationale Energieagentur (IEA) sucht inzwischen nach Auswegen aus der Ölpreis-Krise. Sie will Verantwortliche aus der Branche am Montag an einen Tisch bringen. An dem Treffen in Paris nähmen neben Verantwortlichen für Produktion und Verarbeitung von Rohöl auch Vertreter der Finanzbranche teil, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Paris. Dabei sollen laut dem Chefanalysten der Organisation, Lawrence Eagles, "die tiefer liegenden Mechanismen der Ölpreisbildung" besprochen werden. Experten sehen eine Spekulationsblase an den Märkten.

Die IEA war nach dem Ölpreisschock von 1973/74 von Industriestaaten gegründet worden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Wichtige Aufgabe der IEA ist daneben eine möglichst umfassende Information der Akteure auf dem stark von Psychologie und Spekulation geprägten Ölmarkt zu sammeln.

Der Euro stieg auf ein Allzeithoch von 1,5514 Dollar. Dies ist der höchste Kurs seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Am Dienstag hatte der Eurokurs nach einer milliardenschweren Finanzspritze mehrerer Notenbanken für den Kapitalmarkt nachgegeben und unter 1,53 Dollar gesunken. Doch er erholte sich rasch wieder. (ae/AFP)

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