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Bier

© dpa

Branchenexperten: Bier wird erneut teurer

Prost Mahlzeit! Rauchverbote und das wechselhafte Wetter machen Brauereien zu schaffen. Der Kasten Bier wird deshalb zukünftig 70 bis 80 Cent mehr kosten.

Bier wird nach Einschätzung von Branchenexperten im nächsten Jahr erneut deutlich teurer werden. Höhere Energie- und Rohstoffkosten könnten zu einer Bierpreiserhöhung zwischen fünf und acht Prozent führen, sagte der Präsident der Privaten Brauereien in Bayern, Gerhard Ilgenfritz, am Dienstag anlässlich der Fachmesse Brau Beviale 2008 (12.-14. November) in Nürnberg. Die Steigerungen würden aber je nach Region und Brauerei sehr unterschiedlich ausfallen.

In Lokalen stieg der Bierpreis seit 2007 um über fünf Prozent

"Die Energiepreise laufen uns davon", sagte Ilgenfritz. Auch das Preisniveau von Hopfen und Malz liege höher als noch vor zwei Jahren. Einige Brauereien müssten deshalb die Preise deutlich anheben. Im Einzelhandel werde der Kasten Bier um 70 bis 80 Cent teurer werden. Nach am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes legte der Bierpreis im Laden seit Januar 2007 im Schnitt um 3,3 Prozent zu. Im Ausschank stiegen die Preise um 5,1 Prozent.

Zu schaffen machen der Branche nach Worten von Ilgenfritz das wechselhafte Wetter und die Rauchverbote ebenso wie der demografische Wandel, ein verändertes Verbraucherverhalten sowie Aktionen etwa der Drogenbeauftragten der Bundesregierung gegen den Alkoholkonsum. Es sei aber gelungen, den Abwärtstrend der vergangenen zehn Jahre beim Bierkonsum zu stoppen. Für das Gesamtjahr könne von einem gleichbleibenden Pro-Kopf-Verbrauch von 112 Litern Bier ausgegangen werden. Als Pluspunkt sieht Ilgenfritz die regionale Verwurzelung vieler kleiner und mittlerer Brauereien, die dem wachsenden Bedürfnis der Gesellschaft nach Individualität entspreche. "Gut aufgestellte Unternehmen haben hervorragende Zukunftschancen", sagte er.

Fruchtsäfte sind weniger gefragt

Alkoholfreie Getränke verzeichneten nach Branchenangaben in den ersten neun Monaten 2008 eine Absatzsteigerung um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser werde im Gesamtjahr leicht auf 132 Liter ansteigen, teilte die Vereinigung Alkoholfreie Getränke-Industrie mit. Besonders gefragt seien stille Mineralwasser mit zweistelligen Wachstumsraten. Der Absatz von Cola-Getränken und Limonaden stieg um sieben Prozent. Dagegen greifen die Verbraucher seltener zu Fruchtsäften.

Auf der Brau Beviale 2008, dem Branchentreff der europäischen Getränkewirtschaft, stellen knapp 1400 Aussteller aus 49 Ländern ihre Produkte und Technologien vor. Die Veranstalter erwarten rund 34.000 Fachbesucher. Schwerpunkt der Messe sind Maschinen und Anlagen für die Herstellung, Abfüllung und Verpackung von Getränken. Nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sind die deutschen Hersteller auf dem Weltmarkt führend. Der Umsatz für Getränkemaschinen habe sich im ersten Halbjahr um rund 20 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro verbessert. Im zweiten Halbjahr laufe es aber nicht mehr so gut. Sorge bereitet dem Verband die wachsende Zahl an Plagiaten, vor allem in China. (sg/dpa)

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