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Fremd-Anbieter: Ab Montag wird Telefonieren ins Telekom-Netz teurer

Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Telekom eine Erhöhung der Gebühren für Gespräche aus fremden Netzen ins Telekom-Netz genehmigt. Der Branchenverband VATM kritisiert die Entscheidung, seiner Ansicht nach hätten die Preise stabil bleiben oder sogar gesenkt werden müssen.

Mit der Erhöhung um durchschnittlich 4,4 Prozent blieb die Bundesnetzagentur deutlich unter den von der Telekom beantragten zehn Prozent. Die neuen Entgelte werden am kommenden Montag wirksam und gelten bis zum 30. Juni 2011, wie die Bundesnetzagentur am Freitag mitteilte. Die sogenannten Zusammenschaltungsentgelte fallen bei Gesprächen von Netzen von Wettbewerbern in das der Telekom an. Telekom-Festnetzvorstand Timotheus Höttges zeigte sich mit der Entscheidung zufrieden.

Die Höhe der Entgelte liegt nun zwischen 0,38 und 1,34 Cent pro Minute je nach Netzebene und Tageszeit. "Die Preisanhebung begründet sich im Wesentlichen durch die deutlich zurückgehenden Verkehrsmengen im klassischen Telefonnetz, zum Beispiel wegen der wachsenden Bedeutung der Telefonie über das Internet und der Mobilfunksubstitution, die zu höheren Kosten je Minute führen", wurde der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth in der Mitteilung zitiert.

Telekom: Schritt in richtiger Richtung

Höttges sprach von einem ersten Schritt in die richtige Richtung, auch wenn der Antrag der Telekom nicht in vollem Umfang anerkannt worden sei. "Dass die Netzagentur erstmals bei einer wichtigen Vorleistung auf Entgeltkürzungen verzichtet, ist ein positives Signal für alle Unternehmen, die in Netze investieren", sagte Höttges.

Nach Meinung des Branchenverbands VATM hätten die Preise stabil bleiben, wenn nicht sogar gesenkt werden müssen. "Die drastischen Einsparungen unter anderem bei den Hardwarekosten haben nach Berechnung der Wettbewerber die höheren Betriebskosten aufgrund geringerer Netzauslastung ausgeglichen oder sogar überkompensiert", sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. (imo/dpa)

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