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Gasversorger: Gaspreis sinkt – in Berlin gleich zweimal

Millionen Kunden bekommen Geld zurück, wenn die deutschen Gasversorger ihren Verpflichtungen nachkommen. Allein die Gasag ist bis zum 1. Februar mit Gutschriften in Höhe von drei Millionen Euro dabei.

Berlin - Gute Nachrichten für die Kunden des Berliner Gasanbieters Gasag: Im Februar können sie mit einer Gutschrift rechnen, im April sinken voraussichtlich die Tarife. Drei Millionen Euro sollen den 600 000 Gasag-Kunden gutgeschrieben werden. „Wir planen bis Februar eine entsprechende Preissenkung“, sagte ein Sprecher am Montag. Der Gasanbieter reagierte damit auf einen Vergleich mit dem Bundeskartellamt: Wegen des Verdachts überhöhter Preise hatte die Behörde im März 2008 gegen die Gasag und mehr als 30 weitere deutsche Gasversorger Verfahren eingeleitet. Nur gegen zwei Unternehmen sind die Ermittlungen wieder eingestellt worden, mit der Gasag und den restlichen beschuldigten Anbietern konnte sich die Behörde jetzt einigen: Die Gasversorger verpflichten sich, insgesamt 127 Millionen Euro an ihre Kunden zurückzugeben.

Die von der Einigung betroffenen Unternehmen beliefern bundesweit 3,5 Millionen Kunden, die nun mit Gutschriften, Bonuszahlungen und Preissenkungen rechnen können – unter ihnen die Kunden der Großkonzerne Eon, RWE und EnBW. Die Erstattung werde durchschnittlich bei 50 bis 55 Euro pro Haushalt liegen, sagte Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer in Bonn. Die Summe richtet sich nach Verbrauch und Tarifmodell der Haushalte – und variiert deshalb stark. Die Rückerstattungen wären bei einer offiziellen Missbrauchsverfügung auch nicht wesentlich höher ausgefallen, teilte das Kartellamt in Bonn mit. Außerdem kämen die Zusagen der Gasversorger den Verbrauchern noch während des Winters zugute. Eine gerichtliche Auseinandersetzung hätte sich dagegen lange hinziehen können.

Verbraucherschützer und der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) begrüßten die Einigung mit dem Kartellamt. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) forderte alle deutschen Gasanbieter auf, ihre Preise zu senken. Kritik kam hingegen vom Bundesverband Neuer Energieanbieter, der neue Wettbewerber auf dem Gasmarkt vertritt: Würden die Preise von außen gedrückt, bleibe kein Platz für neue Gasversorger.

Unabhängig von dem Vergleich mit dem Kartellamt plant die Gasag ab April ohnehin eine Anpassung an den gesunkenen Öl- und Gaspreis: Die Gasag-Kunden können 2009 also mit zwei Preissenkungen rechnen. Hannes Heine

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