zum Hauptinhalt

Halogenlampen im Test: Kein leuchtendes Beispiel

Das Ende der klassischen Glühbirne ist absehbar. Halogenlampen sind kein überzeugender Ersatz, weil sie nicht lange halten und viel Strom verbrauchen.

Berlin - Ein runder Energiefresser brachte rund 130 Jahre lang Licht in die heimischen Wohnräume: Jetzt knipsen die EU-Staaten der „Glühbirne“ schrittweise das Licht aus und nehmen sie ab September vom Markt. Neben Energiesparlampen greifen viele zu Halogenlampen. Aber die sind laut Stiftung Warentest eine mäßig gute Alternative: Die Lebensdauer ist kurz und teilweise ist der Stromverbrauch höher als bei der Glühbirne. Fazit: Keine Lampe im Test bekam ein besseres Urteil als „befriedigend“.

Ähnlich wie bei Glühlampen sorgt auch bei den Halogenlampen ein Glühfaden für das Licht. Allerdings ist der Glaskolben der Halogenlampe mit Schutzgas gefüllt. Das schützt den Glühfaden, und die Lampe hält länger. Sowohl mit kleinen Stift- und Stecksockeln sind Halogenlampen zu haben, aber auch mit Schraubsockeln, die in die herkömmlichen Glühbirnenfassungen passen. Abhängig von der Netzspannung, an die sie angeschlossen werden, müssen Lampen für den 230-Volt-Betrieb oder den 12-Volt-Betrieb gekauft werden. Lampen für 12 Volt Spannung sind meist effizienter und kostengünstiger, brauchen jedoch einen Trafo. Alle Varianten haben sich die Tester angesehen und insgesamt 26 Halogenlampen geprüft.

Wer hofft, dank Halogenlampen Strom zu sparen, wird enttäuscht: Der von den Testern ermittelte Stromverbrauch war beispielsweise bei allen 230-Volt-Reflektorlampen größer als der einer herkömmlichen Glühlampe. Bei der „Nice Price Halogen 230 V“ waren die Betriebskosten sogar eineinhalb Mal so hoch. Einzig die „Energy saver“-Reflektorlampe von Osram bekam in dieser Produktkategorie die Gesamtnote „ausreichend“, der Rest schaffte nur „mangelhaft“. Zumindest etwas Strom lässt sich mit den 230-Volt-Halogenlampen in Glühbirnenform sparen, und auch bei den 12-Volt Halogenlampen lag der Stromverbrauch der meisten geprüften Modelle zwischen 70 und 80 Prozent.

Trotz längerer Lebensdauer strahlen auch Halogenleuchten mit der Zeit immer weniger Licht ab. Deswegen werteten die Tester nicht nur die Zeit bis zum Totalausfall, sondern auch die Phase, während der die Lampen höchstens 20 Prozent ihrer Helligkeit verlieren. Im Durchschnitt kamen die 230-Volt-Lampen auf eine Brenndauer von 2 000 Stunden. Eine normale Glühlampe brennt etwa 1000, eine Energiesparlampe bis zu 10 000 Stunden. Länger brannten die 12-Volt-Lampen, die fast alle auf 2000 bis über 5000 Stunden kamen. Ausnahme: das Produkt von „Tip“, dessen Nutzungsphase schon nach 800 Stunden endete. Lange Strahlkraft zeigten die Philips-„Brilliant“-Lampen sowie die „Halogen-Lampe“ von Ikea. Sie leuchteten nach über 5040 Stunden immer noch hell. 1000 Stunden entsprechen bei täglich dreistündiger Nutzung einem Jahr.

Die Tester raten, Glühlampen vorrangig durch Energiesparlampen auszutauschen und Halogenlampen nur dort einzusetzen, wo es auf die optimale Wiedergabe von Farben ankommt. Dafür seien Halogenlampen nämlich wirklich gut.

Miriam Braun

Zur Startseite