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Wirtschaft: In den Tiefen des Telefons

DAS TESTURTEIL: 2 Punkte (0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen) testet das Siemens-Handy „SX1 Music“ Man kann mit diesem Handy auch telefonieren. Diesen beruhigenden Satz habe ich mir laut vorgesagt, als ich mit der Lektüre der Bedienungsanleitung für das Siemens SX1 Music fertig war.

DAS TESTURTEIL: 2 Punkte (0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen)

testet das Siemens-Handy „SX1 Music“ Man kann mit diesem Handy auch telefonieren. Diesen beruhigenden Satz habe ich mir laut vorgesagt, als ich mit der Lektüre der Bedienungsanleitung für das Siemens SX1 Music fertig war. Man kennt das ja: Mit jedem Kauf eines neuen, besseren Mobiltelefons hat das Handbüchlein ein Kapitel mehr. Und jedes Mal freut man sich, dass man noch eine normale Telefonverbindung herstellen kann.

Das SX1-Buch hat viele Kapitel und 112 Seiten. Nur zwei von ihnen widmen sich der Musikdienstleistung, dem eigentlichen Grund, warum ich das Gerät in Augenschein genommen hatte. Dazu gibt es noch eine CD-Rom. Das war verdächtig. Doch als mich das SX1 aus seinem großen, brillanten Display anleuchtete, schwand alle Skepsis. Wir würden uns verstehen, dachte ich. Besser: Ich würde das SX1 verstehen. Ich bediente problemlos die eingebaute Fotokamera und drehte sogar ein kleines Video (dafür: ein Punkt!).

Schwieriger war der Versand der MMS-Fotos. Ich sendete und sendete, aber der einzige Mensch in meiner Umgebung, der auch ein Fotohandy hat, empfing nur Fehlermeldungen. Später erklärte mir die Freundin, dass sich die Geräte erst aneinander gewöhnen müssten. Oder so. Aber geschenkt, es sollte ja um Musik gehen. Das SX1 ist in der Lage, Musik aus einer Datenbank des Netzbetreibers herunterzuladen. Wie ein MP3-Player lässt sich das Handy zur Jukebox aufrüsten. Ich wählte mich also kostenpflichtig in die Datenbank ein, in der man sich aus einer Fülle von Interpreten und Charts die Musikstücke heraussuchen kann – wenn man was findet.

Ich habe leider wenig gefunden. Handy-Bildschirme sind einfach ungeeignet, um den Nutzer durch riesige Datenbanken zu führen, die in endlosen Zahlen- und Buchstabenkolonnen durch das Display rauschen. Trotzdem: Irgendwie gelang es mir, ein Lied der Gruppe 2raumwohung downzuloaden – für 1,29 Euro plus Telefonverbindung. Das Problem war: Ich fand die MP3-Datei auf dem Handy nicht mehr wieder. Selbst hartnäckiges Suchen in den letzten Winkeln des Telefons blieb erfolglos. Auch ein zweiter und dritter Download verebbten spurlos im SX1. Ich verzweifelte schließlich vollends, als ich vergeblich versuchte, die SX1-Software von der CD auf meinem Computer zu installieren, um dort Fotos und – theoretisch – Musik zu speichern. Nach dem zehnten Anlauf gab ich auf. Um meine Nerven zu beruhigen, gab ich mich dem blutrünstigen Handyspiel „Mozzies“ hin. Dabei müssen Mücken abgeschossen werden, die ins live aufgenommene Handy-Kamerabild einfliegen. Grandios sinnlos! Dafür gibt es noch einen Punkt.

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