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Wirtschaft: In die Zukunft schauen

Die großen Plasma- und LCD-Geräte sind für die HDTV-Technik gerüstet – beim gegenwärtigen Übertragungsformat aber hapert’s

Seit der Einführung des Farbfernsehens in den 60er Jahren hat sich übertragungstechnisch nicht viel in Deutschland getan. Während in den USA und Japan dank HDTV (hochauflösendes Fernsehen) schon seit Jahren Bilder in Bestqualität gezeigt werden, gilt in Europa immer noch der Pal-Fernsehstandard. Dabei besteht das sichtbare Bild in der Höhe aus 576 Linien. HDTV bietet mehr: mindestens 720 Zeilen bis zu 1080 Zeilen. Wer also bald einen Fernseher kauft, sollte sich vorher überlegen, ob er schon jetzt in die HDTVTechnik der Zukunft investieren will. Denn die meisten der großen Flachbildgeräte, die die Stiftung Warentest geprüft hat, sind zwar für die Zukunft gerüstet, machen dafür aber in der Gegenwart schlapp. Getestet wurden neun LCD-Geräte mit 80 Zentimetern und vier Plasma-Geräte mit einem Meter Bilddiagonale.

Das Ergebnis: Zwar wurde die Bildqualität bei sechs LCD-Modellen im hochauflösenden HDTV-Format mit „sehr gut“ bewertet. Aber bei der heute üblichen Pal-Auflösung zeigte von diesen sechs Fernsehapparaten allein das LCD-Gerät von Philips ein „gutes“ Bild. Ein Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Videosignalen: Auf große auflösende Flachbildschirme gebracht, sorgt das HDTV-Bild für echtes Kinogefühl. Bläst man hingegen ein Pal-Bild auf diese Größe auf, sieht das aus der Nähe betrachtet gar nicht gut aus. Daher nennen die Anbieter auch als Faustregel für den Mindestabstand zwischen Gerät und Betrachter die vierfache Bilddiagonale. Bei einem Ein-Meter-Gerät bedeutet das also mindestens vier Meter Platz zwischen Sofa und Bildschirm – glücklich wer ein großes Wohnzimmer besitzt.

Nicht nur das Format der eingehenden Bildinformationen ist wichtig, sondern auch deren Verarbeitung im Fernsehgerät. Besonders die Umwandlung der Pal-Auflösung auf die viel höhere Auflösung der LCD-Schirme ist eine enorme Rechenleistung. Bei einigen Geräten geht das dann zu Lasten der Farbtiefe.

Testsieger bei den Plasma-Geräten ist der Panasonic TH-42PA50. Der Fernseher zeichnet sich durch eine durchgängig „gute“ Bildqualität aus. Auch der LCDApparat Philips 32PF7320 bietet insgesamt eine „gute“ Bildqualität – jedoch ist die beim HDTV-Format besser als bei der Pal-Auflösung.

Wer schon jetzt fit für die Zukunft sein will, sollte beim Fernsehkauf auf das „HD-ready“ Logo achten. Denn bei Geräten, die sich mit der Bezeichnung „HDTVready“ oder „HD-vorbereitet“ schmücken, hapert es meist an der Auflösung.

Dagmar Rosenfeld

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