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Interneteinkauf: Geschenke frei Haus

Einkaufen im Netz ist bequem. Hier reichen ein paar Mausklicks und der Weihnachtseinkauf ist erledigt. Die Auswahl ist riesig – und es gibt viele Schnäppchen. Einige Händler lassen ihre Kunden aber warten

So kann der Weihnachtseinkauf zum Kraftakt werden: Erst klappert man die überfüllten Geschäfte auf der Suche nach dem richtigen Präsent ab, dann muss man an der Kasse Schlange stehen und schließlich die schweren Tüten nach Hause schleppen. Im Internet ist das einfacher. Hier reichen ein paar Mausklicks und der Weihnachtseinkauf ist erledigt. Die Auswahl ist riesig – und es gibt viele Schnäppchen. Einige Händler bieten alles aus einer Hand – von der Bohrmaschine bis zur CD. Der Einkauf wird ganz bequem nach Hause geliefert. 3,1 Milliarden Euro werden die Deutschen in diesem Weihnachtsgeschäft online für Waren ausgeben, erwartet der Bundesverband des deutschen Versandhandels. Rund 400 000 Euro mehr als im Vorjahr.

Doch wie zuverlässig sind die Internethändler? Die Stiftung Warentest hat zehn Onlineshops auf den Prüfstand gestellt. Verdeckte Tester kauften bei jedem Anbieter fünf Fernseher, die als kurzfristig lieferbar gelistet waren. Innerhalb von zwei Wochen wurden die Geräte wieder zurückgegeben. Bewertet wurde unter anderem wie lange die Lieferung dauerte und wie schnell das Geld bei der Rückgabe erstattet wurde. Die Warentester untersuchten auch die Website der Anbieter. Dabei beurteilten sie den Umgang mit Nutzerdaten, die Information und die Handhabung der Seiten. Ein Jurist prüfte zudem die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf Mängel.

Der Onlineshop Computeruniverse war der Beste im Test, dicht gefolgt vom T-Online-Shop und Cyberport, die ebenfalls „gut“ abschnitten. Bei allen drei Anbietern liefen Bestellung und Rückgabe problemlos. Der weltgrößte Onlinehändler Amazon arbeitete dagegen nur „befriedigend“. In einem Fall erstattete der Händler die Kosten für die Rücksendung nicht vollständig. Die Tester kritisierten zudem, dass Informationen zur Zahlung und Lieferung nur schwer zu finden waren. Amazon will die Ergebnisse der Stiftung Warentest nun prüfen. „Wir werden uns dessen umgehend annehmen“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel.

Pixmania landete mit der Note „mangelhaft“ auf dem letzten Platz. Die Tester fanden die Website unübersichtlich, weil etwa Neuware schwer von gebrauchten Produkten zu unterscheiden war. Obwohl die Tester eine Bestellung abbrachen, erhielten sie eine Kaufbestätigung per E-Mail. Auch hier wurden die Rücksendekosten in einem Fall nicht erstattet. Beim Kaufpreis dauerte es noch länger: Ein Tester wartete 39 Tage auf eine Erstattung für den zurückgegebenen Fernseher. Das kam auch bei anderen Portalen vor. Bei HOH warteten die Tester nach der Rückgabe mehr als einen Monat, bei Zarsen fast zwei Monate auf ihr Geld. Beide Portale erhielten die Note „ausreichend“.

Einige Anbieter hielten sich nicht an den zugesagten Liefertermin. Die Tester bestellten nur Fernseher, die spätestens innerhalb einer Woche geliefert werden sollten. Bei Pixmania und Zarsen kamen die Produkte im Schnitt nach anderthalb Wochen. Dies könnte daran liegen, dass die Anbieter die Ware nicht auf Lager haben, vermuten die Warentester. Die Shops argumentieren, dass die Hersteller erst die großen Elektronikhändler beliefern. Wer Weihnachten keine böse Überraschung erleben möchte, sollte frühzeitig bestellen. Sonst droht an Heiligabend doch noch das Schlangestehen an der Kaufhauskasse.

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