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Wirtschaft: Italiener für zu Hause

Ob Kapsel oder Bohne – fast alle Automaten brühen guten Kaffee. Allerdings geben einige Schadstoffe ab

Für hippe Leute ist Filterkaffee schon lange tabu. Aber auch immer mehr Normalos steigen auf Espressomaschinen um. Nach Angaben des Elektroverbandes ZVEI schaffen sich jährlich bis zu 700 000 Haushalte ein solches Gerät an. „Jetzt im vierten Quartal werden die meisten von ihnen gekauft“, sagt Werner Scholz, Geschäftsführer der ZVEI-Hausgeräte-Fachverbände. Der Handel hoffe auch in diesem Jahr auf sein mit Abstand stärkstes Haushaltsprodukt im Weihnachtsgeschäft.

Die Stiftung Warentest hat 15 Espressomaschinen untersucht. Zwölf davon brühen mit Bohnen (Vollautomaten), drei mit Kapseln. Das Ergebnis: Sechs Geräte schnitten mit „gut“ ab, eines mit „ausreichend“, der Rest war Mittelmaß. Wie schon im letzten Espressomaschinen-Test landete ein Kapselgerät auf dem ersten Platz. So kommt der beste Espresso „mit viel fester, langandauernder Crema“ aus der De’Longhi EN 680 M (400 Euro). Der beste Cappuccino kommt ebenfalls aus der Kapsel, von der Krups Le Cube (300 Euro).

Aber auch bei den Vollautomaten überzeugten vier Geräte besonders: Siemens surpresso (890 Euro) und das baugleiche Modell von Bosch (790 Euro) sowie Jura ENA 5 (721 Euro) und die teure Maschine von Saeco Talea Ring Plus für 1000 Euro. Bei sechs Geräten braucht man nur einen Knopf zu drücken – et voilà – der Cappuccino ist fertig. Diesen Luxus bieten die AEG-Electrolux, De’Longhi Perfecta cappuccino ESAM 5500, Jura Impressa C9, Philips One-Touch sowie die Kapselmodelle von Siemens und De’Longhi. Die letzten drei bereiten auch Latte macchiato auf Knopfdruck zu.

Weniger komfortabel ist es bei den Vollautomaten von Krups, Siemens und bei der Jura ENA 5. Über die automatische Aufschäumdüse wird erst Milch aus dem Milchbehälter in die Tasse geschäumt, die schiebt man dann unter den Kaffeeauslauf und lässt den Espresso darüber fließen. Allerdings ist das immer noch praktischer, als die Milch per Hand aufschäumen zu müssen, wie bei den einfachen Modellen von Quelle/Privileg und Spidem.

Spidem erwies sich im Dauertest auch noch in einem anderen Punkt als unbequem. Nach rund 4000 Espressi verstopfte der gemahlene Kaffee die Leitungen. Aber auch die teurere Krups Espresseria war unzuverlässig. Hier blockierten Bohnen das Mahlwerk. In einem solchen Fall kann nur ein Fachmann weiterhelfen.

Verglichen mit herkömmlichen Kaffeemaschinen brauchen Vollautomaten ohnehin mehr Pflege, etwa bei der Entkalkung. Für die Zuverlässigkeit der Maschine ist das förderlich, bezüglich der Schadstoffe aber nicht. In sechs Maschinen fanden die Tester nach dem Entkalken leicht erhöhte Nickel- oder Bleiwerte (siehe Tabelle). Für Nicht-Allergiker sind diese zwar unbedenklich, für Allergiker aber könnte die Belastung problematisch werden. Die Tester raten daher, die Maschine vor dem ersten Gebrauch und nach dem Entkalken mehrmals durchzuspülen. ysh

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