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Wirtschaft: Jetzt buchen – und sparen

Wer sich frühzeitig festlegt, wird von den Reiseveranstaltern mit Rabatten bis zu 15 Prozent belohnt. Sondertarife auch für Familien

Das Schmuddelwetter geht Ihnen aufs Gemüt? Sie sehnen sich nach der Sonne? Dann planen Sie doch einfach jetzt schon Ihren Sommerurlaub. Das macht nicht nur Spaß, sondern spart sogar noch Geld. Denn: Je früher Sie buchen, desto billiger können Sie reisen.

„Der Trend geht in diesem Jahr ganz klar in Richtung Frühbucherangebote“, sagt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Verbandes Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter (DRV). Zehn bis 15 Prozent Rabatt seien möglich – allerdings nur bis zu einem bestimmten Datum. „In der Regel gelten diese Angebote bis zum 31. März“, so Zeuch. Mit diesem Stichtag arbeiten fast alle großen Anbieter – mit Ausnahme von Thomas Cook, die kein Datum für ihre Sonderangebote nennen. Zurzeit gibt Thomas Cook drei bis zehn Prozent Nachlass. Andere wie die Kölner ITS-Gruppe bieten den Frühbucherrabatt sogar bis Ende April.

Frühbucher sparen bis zu 231 Euro pro Woche. Die Tui in Hannover lockt zusätzlich mit dem „60-Tage-Preisvorteil“: Für einige Regionen auf den Kanaren, in Portugal, dem spanischen Festland und in der Karibik gelten die Rabatte auch, wenn 60 Tage vor Reiseantritt gebucht wird – ohne Stichtag. FTI aus München wirbt mit einem besonderen Angebot: Zusätzlich zur gebuchten Reise erhält der Kunde einen einwöchigen Winterurlaub in Kalabrien. Der Hotelaufenthalt ist kostenlos, allerdings müssen Anreise und Verköstigung selbst getragen werden – Flug und Essen seien aber besonders günstig, betont FTI.

Wer früh bucht, läuft Gefahr, dass bis zum Reiseantritt noch etwas schief gehen kann: Krankheit, Arbeitslosigkeit oder ein neuer Job können die Reisepläne vereiteln. Entschädigungslos von der Reise zurücktreten können Sie aber nur, wenn Ihr Urlaubsgebiet von einer Naturkatastrophe oder von einem Bürgerkrieg heimgesucht wird und das bei der Buchung noch nicht absehbar war. Kostenlos stornieren können Sie auch, wenn sich der Reisepreis zwischen Buchung und Reisebeginn um mehr als fünf Prozent verteuert. Ansonsten gilt: Storno nur gegen Entschädigung. Die Stornokosten sind umso höher, je kurzfristiger Sie absagen. Tipp: Gerade für Frühbucher empfiehlt sich daher eine Reise-Rücktrittskostenversicherung, die diese Stornokosten übernimmt.

Neben Frühbucherrabatten bieten die Veranstalter auch Familien besondere Sonderangebote. Wer mit dem Auto anreist, kann bei ITS Kinder bis elf Jahre gratis mit ins Hotel nehmen. Neckermann bietet in einigen Anlagen auf Mauritius dem Nachwuchs ebenfalls kostenlose Unterkunft. Wen das nicht reizt, der kann auf viele Kinderermäßigungen und -festpreise zurückgreifen. Die Kinderfestpreise beginnen bei 99 Euro pro Kind. Singles mit Kind sind bei FTI gut aufgehoben. In rund 190 Hotels zahlt der Single weniger für das Einzelzimmer mit Kind als ein allein reisender Erwachsender. Für den Nachwuchs selbst gilt der jeweilige Festpreis respektive die Ermäßigung.

Zwei Wochen bezahlen, drei Wochen verreisen – nahezu alle Anbieter haben solche Sparwochen im Katalog. Nur bei Thomas-Cook schaut man vergeblich, hier deckt aber die Billigtochter Neckermann dieses Segment ab. Ansonsten gibt es viele Varianten: 14 Tage zum Preis von 12 oder zehn Tagen, sieben für sechs – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Teilweise sind die Sparangebote auch mit Frühbucherpreisen kombinierbar.

Nordamerika, die Karibik und Mexiko sind in diesem Jahr die bevorzugten Fernreiseziele. Beim DRV führt man das auf die anhaltende Dollarschwäche zurück, die den Urlaub auch in Übersee erschwinglich werden lässt. Und trotz der verheerenden Flutkatastrophe am zweiten Weihnachtsfeiertag steigt auch die Nachfrage nach Südasien wieder deutlich an. Insbesondere für Thailand und die Malediven verzeichneten ITS, Tui und Neckermann nach anfänglichen Buchungsrückgängen wieder Zuwächse.

Der Mittelmeerraum steht weiterhin bei Deutschlands Globetrottern ganz oben auf der Hitliste: Spanien mit seinen Inselgruppen, Portugal genauso wie Griechenland, die Türkei und Bulgarien. Aber auch Nordafrika (Ägypten und Tunesien) sind auf der Beliebtheitsskala vorn mit dabei. „Das Preis- Leistungsverhältnis in den Mittelmeerstaaten stimmt einfach“, sagt Tui-Sprecherin Anja Braun. Insbesondere Familien kämen günstig dorthin. Bei Kurzurlauben bis zu fünf Tagen steht dagegen Deutschland hoch im Kurs. Zeuch: „Nord- und Ostsee sind genauso gefragt wie die Alpenregion.“

Jörg Ziegler

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