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Kaufen oder nicht: Alleskönnerin mit Schwächen

Heike Jahberg testet eine Kaffeemaschine. Das Gerät ist bequem, aber teuer - und produziert viel Müll.

Testurteil

: Sechs von zehn Punkten
(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

Sie ist die Alleskönnerin unter den deutschen Kaffeemaschinen, die Tassimo aus dem Hause Braun. Angenommen Sie trinken gern Latte macchiato, Ihr Mann zieht Espresso vor, Ihr Ältester will Kakao und die Tochter Tee, dann sind Sie hier genau richtig. Denn die Tassimo kann das alles: Sie macht Kaffee (Cappuccino, Espresso, Crema, Latte, koffeinfreien Kaffee), Tee (Earl Grey, Grünen Tee, Waldfruchttee) und Kakao. Kaffee und Kakao kommen von Jacobs und Suchard. Beide gehören zum Lebensmittelkonzern Kraft Foods, der mit Braun das Tassimo-System entwickelt hat. Den Tee steuert die Firma Twinnings bei.

Die Maschine ist handlich, hübsch, leicht zu bedienen, und sie arbeitet schnell. Doch der Komfort hat seinen Preis. Zu den Anschaffungskosten (zwischen 110 und 130 Euro) muss man nämlich noch die speziell für die Tassimo entwickelten T-Discs hinzurechnen. 16 Packungen Earl Grey kosten 3,99 Euro – das sind 25 Cent pro Tasse. Für einen Latte macchiato muss man sogar das Doppelte ausgeben. Für Gelegenheitstrinker ist das akzeptabel, wer aber morgens mehrere Tassen braucht, um in Schwung zu kommen, wird auf Dauer arm. Und: man produziert jede Menge Müll. Denn die T-Discs kann man nur einmal benutzen, danach landen sie in der Mülltonne.

Und der Geschmack? Der Tee ist klasse, auch Espresso und Cappuccino sind lecker, der Latte schmeckt aber nach H-Milch, auch der Kakao ist frisch gekochtem unterlegen. Das leidige Lied: Wer alles kann, kann nicht alles gleich gut.

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