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© dpa

Laufschuhe im Test: Gut in Form

Das ideale Modell für alle gibt es nicht. Die richtige Schnürung kann Verletzungen verhindern.

Ob man beim Joggen eine gute Figur macht, hängt nicht nur von Kondition und Technik ab. Mit falschen oder schlecht verarbeiteten Schuhen kann der eigentlich gesunde Ausdauersport auch für geübte Läufer zur Qual werden. Es drohen Knie- und Hüftschmerzen sowie eine starke Belastung der Bänder und Gelenke.Wer dies vermeiden will, sollte beim Schuhkauf genau hinsehen.

Die Stiftung Warentest hat bei 19 Herrenlaufschuhen von Firmen wie Adidas, New Balance, Asics und Lidl geprüft, ob sie haltbar, orthopädisch verträglich und angenehm zu tragen sind. Unter den getesteten Modellen waren jeweils sechs Stabilitäts- und Neutrallaufschuhe sowie sieben günstige Paare. Die Stabilitätslaufschuhe sind für Läufer mit Fehlstellungen oder orthopädischen Problemen gedacht.

Auf einer Strecke von fünf Kilometern bewerteten die Testläufer jeden Schuh. Im Anschluss wurden Stützfunktion, Stoßdämpfung und Druckverteilung im Labor gemessen. Experten prüften dort auch die orthopädische Verträglichkeit und die Haltbarkeit der Schuhe.

Generell lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben. Im höheren Preissegment zwischen 120 und 160 Euro beurteilten die Läufer alle Schuhe bis auf die der Marke Reebok als „gut“. Nach orthopädischen Gesichtspunkten, etwa wie flexibel die Sohle ist und wie viel Platz für die Zehen da ist, schnitt die Marke Asics als einzige mit „sehr gut“ ab. Der japanische Hersteller ist laut dem Verband Deutscher Sportfachhandel Marktführer bei Laufschuhen. Mit mehr als 40 Prozent Marktanteil in Deutschland platziert sich Asics demnach vor Adidas und Nike. Beim Haltbarkeitstest jedoch enttäuschten die Modelle des Marktführers. Ein durchweg gutes Urteil erhielt der Adidas Supernova Glide. Der Schuh überzeugte außerdem mit sehr guter Druckverteilung und sehr ausgeprägter Stoßdämpfung.

Günstigere Laufschuhe schnitten im Test schlecht ab. Die Modelle von Lidl und Reno, die zehn und 30 Euro kosten, wurden von den Testläufern mit mangelhaft bewertet. Manche klagten nach dem Laufen über Schmerzen. Nur Adidas mit seinem Modell Duramo für 50 Euro und der Deichmann-Schuh Victory Performance für 40 Euro konnten sich im günstigeren Segment behaupten. Die Testläufer beurteilten beide Schuhe als gut; bei der Haltbarkeit schnitten sie nur befriedigend ab.

Die Wahl des richtigen Schuhs hängt aber nicht nur von der Qualität ab. Das Modell muss an die Besonderheiten des Laufverhaltens angepasst sein. Jeder Fuß knickt beim Laufen leicht nach innen. Dieses Phänomen wird Pronation genannt. Ist es besonders stark ausgeprägt, sind Neutrallaufschuhe nicht empfehlenswert. Stattdessen stützen Stabilitätslaufschuhe Sehnen, Gelenke und Bänder. Generell empfiehlt sich eine Laufanalyse beim Händler, um eventuelle Fehlstellungen zu entdecken. Wichtig ist auch, dass der Schuh fest sitzt, aber im Zehenbereich eine Daumenbreite Luft hat. Auch die Schnürung kann das Laufverhalten und das Verletzungsrisiko beeinflussen. Beim Test erzielten die Läufer die besten Werte, die den Schuh etwas enger und bis zur höchsten Öse geschnürt hatten. Läufer, die mehr als 20 Kilometer pro Woche zurücklegen, sollten sich ein zweites Paar Schuhe gönnen. Damit sind die Füße vor einseitiger Belastung geschützt. Für Frauen gibt es eigene Modelle, da sie leichter sind und schmalere Füße haben. Sie können sich bei den Testergebnissen an den Herrenschuhen orientieren.

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