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Medikamentenkosten: Unübersichtliche und hohe Preise

In Deutschland sind Arzneimittel teuer. Unsere europäischen Nachbarn zahlen für die gleichen Medikamente bis zu 40 Prozent weniger.

Der Preis für ein verschreibungspflichtiges Medikament setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Wer genau wie viel daran verdient, ist für gesetzlich Versicherte oft schwer zu durchschauen.

Zum Herstellerpreis des Medikaments kommt ein Aufschlag durch den Großhandel, der die Medikamente weiterverkauft. Die Apotheken wiederum erheben auch einen Aufschlag. Zusätzlich zu drei Prozent auf den Einkaufspreis erhalten Apotheker grundsätzlich pro Packung 8,10 Euro. Davon müssen allerdings 2,30 Euro an die gesetzlichen Krankenkassen abgeben werden. Auch der Staat verdient mit 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Die Techniker Krankenkasse hat zwei Beispielrechnungen angestellt: An einem rezeptpflichtigen Medikament für 100 Euro verdient am meisten der Hersteller mit 69,55 Euro. Bei einem Medikament von 20 Euro ist es jedoch der Apotheker, der mit 8,35 Euro am besten verdient.

In den letzten Jahren sind die Ausgaben für Medikamente in Deutschland rapide angestiegen. Gesundheitsminister Philip Rösler will nun die Kosten senken. Wenn ein neues Medikament auf den Markt kommt, können bis jetzt die Pharmaunternehmen den Preis festlegen. Rösler will, dass zukünftig über den Preis verhandelt wird. In vielen Ländern ist dies bereits üblich. Zudem sollen die Hersteller verpflichtet werden, den Nutzen eines neuen Medikaments wissenschaftlich zu belegen. Der Minister will außerdem Zwangsrabatte einführen und die Handelsspannen beim Großhandel kürzen.sma

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