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Preiserhöhungen: Bahnfahren wird teurer

Die Bahn erhöht zum Jahresende wieder die Ticketpreise. Mit dem Energiepreis kann der Konzern das nicht begründen, denn der ist gesunken. Dennoch ist das Unternehmen um eine Erklärung nicht verlegen.

Ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember steigen die Ticketpreise bei der Deutschen Bahn und zwar sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr um durchschnittlich 1,8 Prozent. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Für die Verkehrsverbünde etwa in Großstädten gilt diese Erhöhung nicht, da dort eigene Preise festgelegt werden.

Deutlich stärker verteuert sich eine Platzreservierung: Sie kostet künftig 50 Cent mehr als bislang. Beim Kauf am Automaten oder im Internet sind das statt zwei Euro nun 2,50 Euro. Am Schalter müssen Kunden dann 4,50 statt vier Euro pro Fahrt bezahlen.

Für die Rabattkarte Bahncard 50 der 2. Klasse müssen Bahnkunden demnächst 230 statt 225 Euro zahlen. Der Preis für die Bahncard 25 bleibt bei 57 Euro. Die Ländertickets für Singles werden in sechs Bundesländern um einen Euro teurer.

Die Anhebung erfolgt trotz gesunkener Energiepreise und einer Inflationsrate nahe Null. Der bundeseigene Konzern begründete die Anhebung vor allem aber mit deutlich gestiegenen Personalkosten in den vergangenen Jahren. So erhöhten sich die tariflichen Einkommen für die Bahnbeschäftigten für 2009 und 2010 insgesamt um 4,5 Prozent, sagte Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg laut Mitteilung.

Homburg sprach von einem "moderaten Preisanstieg" und – inmitten der Wirtschaftskrise – von einer "Entscheidung mit Augenmaß". Die Bahn habe "sowohl die berechtigten Interessen unserer Kunden als auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Unternehmens" berücksichtigt. "Im Vergleich zum Auto und Flugzeug bleiben wir weiterhin sehr günstig, schließlich verkaufen wir rund 90 Prozent unserer Tickets im Fernverkehr und über 80 Prozent im Nahverkehr rabattiert."

Bereits vor einigen Tagen hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube angekündigt, dass Bahnkunden in Deutschland zum Jahreswechsel keine drastischen Preiserhöhungen zu befürchten hätten. Zwar könne er die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens nicht völlig aus dem Auge verlieren. Er habe aber auch die Kunden im Blick.

Seit sechs Jahren hat die Bahn immer zum Jahreswechsel die Preise erhöht. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn die Preise um knapp vier Prozent, in den Jahren davor um knapp drei Prozent angehoben. Dabei wurde jeweils auf die stark gestiegenen Energiepreise verwiesen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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