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Supermarkt

© dpa

Preissteigerung: Essen wird teurer

Düstere Aussichten für Verbraucher: Auf die Haushalte kommt Preissteigerung von mindestens vier Prozent zu, prophezeien die Unternehmen.

Berlin - Lebensmittel werden nach Einschätzung von Ernährungsindustrie und Handel noch teurer. Die deutschen Verbraucher müssten sich in diesem Jahr auf Preissteigerungen von mindestens vier Prozent einstellen, sagte Jürgen Abraham, Vorstandschef der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), am Mittwoch in Berlin. „Vier Prozent wird die unterste Grenze sein“, sagte er nach einem Gespräch mit Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) und anderen Experten über die Hungerkrise in der Welt. Wenn allerdings die Energiepreise auch künftig so stark stiegen, werde das auch die Ernährungsindustrie „ganz erheblich treffen“, sagte Abraham. Und damit wohl auch die Verbraucher über noch stärker steigende Preise im Supermarkt.

Auch Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe geht davon aus, dass Verbraucher künftig mehr Geld im Supermarkt lassen müssen. „Wir werden uns im Lebensmitteleinzelhandel in den nächsten Jahren auf steigende Preise einstellen müssen“, sagte Einkaufsvorstand Manfred Esser am Mittwoch in Köln. Die Nahrungsmittelindustrie konkurriere immer stärker mit anderen Branchen und Weltregionen um Rohstoffe.

Agrarminister Seehofer wollte gestern keine Prognose zur weiteren Preisentwicklung in Deutschland abgeben. Mit Blick auf die Welt sagte er, der Nahrungsmittelbedarf werde auch künftig „dynamisch steigen“. Einen Grund dafür, die Quoten für Biosprit, die für die Ernährungskrise mitverantwortlich gemacht werden, deshalb infrage zustellen, sieht der Politiker nicht. In einem Positionspapier seines Ministeriums, das bis zur Sommerpause innerhalb der Bundesregierung abgestimmt werden soll, werden als kurzfristige Ursachen für die Preissteigerungen auf dem Weltmarkt unter anderem wetterbedingte Ernteausfälle sowie steigende Rohölpreise genannt, außerdem abnehmende Lagerbestände und mögliche Spekulationen an den Finanzmärkten.

Zumindest das Angebot dürfte sich vergrößern: Nach EU-Schätzung wird die Weltweizenernte in diesem Jahr bei etwa 650 Millionen Tonnen liegen, das wäre ein Ernterekord. Im vergangenen Jahr waren es nur 600 Millionen Tonnen. pet

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