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RECHTS Frage: an Susanne Meunier Finanztest (Stiftung Warentest)

Lohnen sich Riester-Verträge?

Die Verbraucherzentralen kritisieren, dass Banken und Versicherungen bei Riester-Verträgen hohe Gebühren einstecken. Raten Sie trotzdem zu Riester oder gibt es bessere Alternativen?

Jeder braucht zusätzlich zur gesetzlichen Rente eine Altersvorsorge, die er aus eigener Kraft aufbaut. Riester-Produkte werden staatlich mit Zulagen und Steuervorteilen gefördert. Dadurch kann sich das eingesetzte Geld besser vermehren als mit einer ungeförderten Geldanlage. Alternativen gibt es, aber keine besseren, mit Ausnahme eines guten Betriebsrentenangebots. Für Arbeitnehmer mit einem Einkommen bis zu 45 000 Euro jährlich rechnet sich das teilweise sogar besser als eine Riester-Rente, weil sie in der Ansparzeit Sozialabgaben in vollem Umfang sparen können. Betriebsrenten sind aber weniger flexibel als Riester-Renten.

Beim Riestern kann ein Sparer mit keinem Angebot völlig danebenliegen. Geht man geschickt vor, hat man aber die Chance, die für einen selbst jeweils passende Produktart zu finden und in dieser Gruppe ein gutes bis sehr gutes Angebot. Es gibt Riester-Fondssparpläne, -Banksparpläne, -Rentenversicherungen in den Varianten klassisch mit Garantiezins und fondsgebunden sowie den „Wohnriester“ als Bausparvertrag oder Riester-Darlehen. Finanztest untersucht alle Angebote regelmäßig. Die Ergebnisse finden Sie unter www.test.de.

Die Kritik der Verbraucherzentralen bezieht sich vor allem auf die Versicherer. Bei Produkten, die von Lebensversicherern angeboten werden, gibt es generell ein Kostenproblem, weil fast immer eine Abschlussgebühr für den Vermittler anfällt und der Kunde diese in den ersten Jahren mit seinem Beitrag bezahlt. Es gibt aber teurere und preiswertere Versicherer. Anhand der unterschiedlich hohen garantierten Renten, die Anbieter für gleichlautende Angebote vorrechnen, kann ein Kunde die Kosten vergleichen. Das funktioniert bei klassischen Varianten mit garantierter Verzinsung von derzeit 2,25 Prozent. Garantiert verzinst wird nur der Sparanteil nach Abzug der Kosten. Der eine Anbieter zieht mehr für sich ab, der andere weniger.

Bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen beschränken sich die Versicherer bei der Garantie meist auf die gesetzlich vorgeschriebene Mindestleistung aus Kundeneinzahlungen plus Zulagen. Die ist bei allen Anbietern gleich hoch – als Vergleich also ungeeignet. Von Riester-Fondspolicen rät Finanztest wegen zu hoher Kosten ab. Wer Fonds will, sollte einen Fondssparplan von einer Investmentgesellschaft wählen.

Es gibt nicht viele Banken, die einen Riester-Banksparplan anbieten, obwohl diese Variante für viele geeignet ist. Der Vorwurf zu hoher Kosten ist hier nicht begründet. Richtig ist aber, dass bisher oft nicht klar ist, was mit dem Riester-Vermögen ab Rentenbeginn passiert. Immer mehr Banken legen Sparern aber inzwischen konkrete Konzepte für die Rentenzeit vor – mit Kostenangaben. Foto: promo

an Susanne Meunier

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