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Wirtschaft: Shrimps sind jetzt sauber

Früher waren die Tiere mit Antibiotika belastet. Das ist vorbei. Trotzdem verlangen die Tester von den Herstellern mehr Transparenz

Ein Salat aus Meeresfrüchten ist eine leckere Sache. Doch Liebhaber dieser Spezialität mussten noch vor einiger Zeit befürchten, mit den Garnelen zugleich einen Cocktail aus Antibiotika und Schwermetallen zu sich zu nehmen. Garnelen, die oftmals aus Massenzucht stammen, hatten einen schlechten Ruf. Vielen Konsumenten verging der Appetit. Die Skandale haben die Branche offenbar wachgerüttelt. Große Erzeugerländer wie Thailand bemühen sich um bessere Qualität. Seit 2003 wird die Produktion stärker kontrolliert. Vor allem Ecuador und Vietnam setzten auf die Bio-Garnele, für die noch strengere Kriterien gelten.

Die Stiftung Warentest hat 20 Tiefkühlprodukte untersucht: fünf Sorten gekochte Kaltwassergarnelen und 16 Mal große Warmwassergarnelen (siehe Tabelle). In keinem Produkt fanden die Tester Rückstände von Tierarzneimitteln. Unbedenklich waren auch die wenigen Spuren an Schwermetallen. Das bestätigt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Bei Garnelen sei „eine durchweg sehr geringe Belastung mit Quecksilber erkennbar“. Sie erreiche in den meisten Fällen nicht einmal ein Zehntel der geltenden maximal zulässigen Belastung. Die Daten aus der amtlichen Überwachungstätigkeit der Jahre 2000 bis 2004 zeigten, dass Garnelen von allen getesteten Meerestieren „am geringsten mit Cadmium belastet waren“.

Testsieger bei Warentest und einziges „gutes“ Produkt bei den Kaltwassergarnelen waren die „Tiefseegarnelen“ von Eismann. Laut Anbieter handelt es sich um Wildfang aus dem Nordatlantik. Die Eismann-Garnelen schmeckten den Testern „sehr frisch, leicht süß, leicht salzig“ und waren „sehr saftig, etwas weich im Biss“. 100 Gramm kosten im Schnitt 2,30 Euro – inklusive Lieferung nach Hause. In puncto Rückstands- und Schadstofffreiheit bekam Eismann wie alle anderen Testprodukte ein „sehr gut“. Auch die mikrobiologische Qualität war gut.

Um so enttäuschender war nach Auffassung der Tester, dass Eismann die Auskunft zur Unternehmensverantwortung verweigerte. Immer wieder untersucht die Stiftung Warentest nicht nur Produkte, sondern fragt die Unternehmen auch, ob sie ihre Mitarbeiter fair behandeln und die Umwelt schonen. Eismann, Aldi (Nord), Edeka und Omega wollten sich dazu nicht äußern. Die anderen Anbieter beantworteten unter anderem Fragen zur Arbeitszeit, Entlohnung, sozialer Absicherung und dem Verbot der Kinderarbeit. Danach öffneten sie mehr oder weniger bereitwillig ihre Türen zur Überprüfung. Die Auszeichnung „stark engagiert“ vergaben die Tester an die Anbieter Deutsche See, Costa, Paulus und Ristic. Auch deren Garnelen bekamen das Testurteil „gut“.

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