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Wirtschaft: Siegelkunde für Anfänger: Öko-Produkte sicher erkennen

Heiteres Synonymeraten: Auf wie viele verschiedene Arten kann man „Bio“ sagen? Eine kleine Auswahl aus dem Supermarkt: „Kontrolliert ökologischer Landbau“ steht da auf den Lebensmitteln, „biologisch dynamisch“ und „organisch“, „gewachsen ohne Chemie“ und „unbehandelt“ außerdem.

Heiteres Synonymeraten: Auf wie viele verschiedene Arten kann man „Bio“ sagen? Eine kleine Auswahl aus dem Supermarkt: „Kontrolliert ökologischer Landbau“ steht da auf den Lebensmitteln, „biologisch dynamisch“ und „organisch“, „gewachsen ohne Chemie“ und „unbehandelt“ außerdem. Den letzten zweien ist nicht zu trauen, sagt Matthias Wolfschmidt von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Es gäbe jede Menge Etikettenschwindel, kritisiert er: „Geschützt sind nur die Bezeichnungen biologisch und ökologisch.“

Der Bioboom in Deutschland ist ungebrochen: Nach einer Untersuchung des Wirtschaftsberatungsunternehmens Ernst & Young aus dem vergangenen Jahr sind 78 Prozent der Deutschen bereit, für Biolebensmittel mehr auszugeben als für konventionelle Nahrungsmittel. Kein Wunder also, dass viele Hersteller versuchen, auch konventionelle Ware als „Bio“ auszugeben.

Um Verbrauchern die Orientierung zu erleichtern, gibt es Siegel. Zum Beispiel die grüne sechseckige Wabe, die man inzwischen auf mehr als 45 000 Produkten findet. Das Biosiegel ist die in Deutschland übliche Kennzeichnung und richtet sich nach EU-Vorgaben. Danach darf keine Gentechnik verwendet werden, und es dürfen weder Hormone noch Antibiotika an Tiere verfüttert werden. Um das zu gewährleisten, besuchen Kontrolleure die Hersteller einmal pro Jahr, manchmal auch unangemeldet. Im nächsten Jahr steht eine Neuregelung der Richtlinien an, viel verändern wird sich allerdings nicht – außer, dass es dann auch ein Biosiegel für Fische geben wird.

Das Biosiegel stellt den Mindeststandard dar. Es lässt zu, dass nur ein Teil des Betriebes nach ökologischen Richtlinien produziert. Außerdem dürfen bis zu fünf Prozent der Zutaten eines Bioprodukts aus herkömmlichen Quellen stammen. Die Bioverbände Demeter und Bioland sind da strenger. Die Hersteller, die deren Siegel bekommen, müssen ihren kompletten Betrieb ökologisch führen, auch die einzelnen Produkte müssen zu 100 Prozent bio sein. Dazu achtet Bioland noch besonders auf artgerechte Tierhaltung – kleine Bestände und genügend Platz. rik

Adressen von Biohöfen und -läden unter www.bio-berlin-brandenburg.de/bioadressen

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