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Testbericht: Viele Textilien sind von schlechter Qualität

Nach ein paar Wäschen sitzt nur noch jedes zweite Basis-T-Shirt richtig. Richtig "mangelhaft" war allerdings nur eines von 40 Hemden.

An der Stange sehen die Hemden schick aus, in der Umkleidekabine auch. Nach der ersten Wäsche ärgern sich dann viele Kunden über das neue T-Shirt, weil es eingelaufen, verzogen oder verblichen ist. In manchen Geschäften – so auch beim Textildiscounter Kik – sind T-Shirts schon ab 2,99 Euro zu haben, hier können Verbraucher nicht viel erwarten. Doch auch hohe Preise sind kein Garant für gute Qualität.

Die Stiftung Warentest hat 39 kurzärmelige Damen-T-Shirts überprüft, davon 20 in Schwarz und 19 mit Aufdruck in unterschiedlichen Farben. Die Preise lagen zwischen 2,99 und 40 Euro. Bei den schwarzen Basis-Shirts untersuchten die Tester die Haltbarkeit nach 20 Wäschen, die Farbechtheit, Veränderungen im Material wie Flusen oder Knötchen und die Verarbeitung. Zusätzlich wurde die Passform im Neuzustand und nach dem Waschen getestet. Die T-Shirts mit Aufdruck wurden nur nach dem Waschen auf Materialveränderungen an Stoff und Aufdruck überprüft. Nach Schadstoffen suchten die Tester in allen 39 T-Shirts. Für die Produkte mit Aufdruck gab es kein Gesamturteil.

Nur drei der 20 Basis-T-Shirts waren „gut“. Am besten schnitten die Produkte Esprit Essentials für 16 Euro und Tom Tailor Laura für den gleichen Preis ab. Das Shirt des Naturmodelabels Hessnatur war ebenfalls „gut“ und überzeugte durch starkes soziales Engagement für Umwelt und Mitarbeiter (siehe Kasten).

Tendenziell bieten Basis-Shirts für unter zehn Euro wenig Qualität, viele haben lose Nähte, Maschenschäden, unsymmetrische Halsausschnitte oder Färbefehler. Aber auch teurere Basis-Shirts wie von Otto für 18 Euro und Panda für 20 Euro passten weder neu noch gewaschen richtig. Das fast 28 Euro teure Trigema-Shirt hatte schon neu Maschenschäden und war nach wenigen Wäschen verwaschen. Nach fünf Wäschen saß jedes zweite Basis-T-Shirt nicht mehr – es war zu weit, verdreht oder grau. Bei den bedruckten Hemden war es ähnlich: Nur Armedangels, H&M, S.Oliver und Trigema sahen nach 20 Wäschen noch gut aus.

Das einzig „mangelhafte“ T-Shirt im Test stammte von Kik. Es kostete drei Euro und passte weder vor noch nach dem Waschen richtig, hatte defekte Nähte und Maschenschäden. Nach zehn Wäschen war es grau.

Die gute Nachricht: In keinem Textil fanden sich problematische Substanzen. Die schlechte: Die Tester entdeckten in vielen Aufdrucken Schadstoffe, die beim Tragen auf die Haut gelangen können. Bei NKD fand sich vergleichsweise viel Formaldehyd. Es kann Allergien auslösen und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Auch in anderen Shirts, zum Beispiel von Zara, Takko und Ernsting’s fand sich der Stoff, allerdings deutlich weniger. Die Aufdrucke von Esprit, Takko und Tom Tailor enthalten geringe Mengen zinnorganische Verbindungen, die die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können. Deshalb sollten neue T-Shirts vor dem ersten Tragen unbedingt gewaschen werden.

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