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Umweltschutz: 150 Euro Zuschuss für einen neuen Kühlschrank

Sie sind energiefreundlich, aber so teuer, dass sie kaum einer kauft - Die Elektrobranche hat staatliche Zuschüsse für den Kauf von stromsparenden Haushaltsgeräten gefordert. Sie selbst können die Preise nicht senken, die Kosten für die Technik sind zu hoch.

Die Elektrobranche fordert finanzielle Anreize des Staates für Privatleute und Firmen beim Kauf stromsparender Geräte. Einmalige Zuschüsse von 150 Euro könnten drei bis vier Jahre lang für Anschub sorgen, damit sich Kühl- und Gefrierschränke der höchsten Effizienzklasse A++ am Markt durchsetzen, teilte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Donnerstag in Berlin mit. Bisher entschieden sich weniger als fünf Prozent der Käufer für solche umweltfreundlicheren, aber teureren Geräte. Dass Hersteller selbst die Preise senken, sei wegen der Kosten für die neue Technik nicht möglich. Daneben sollten auch Unternehmen steuerlich entlastet werden, wenn sie in energiesparendere Maschinen investieren.

Um den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) aus veralteten Elektrogeräten deutlich zu verringern, sei eine schnelle Änderung des Käuferverhaltens nötig, sagte ZVEI-Präsident Friedhelm Loh. Dafür müsse auch ein Bewusstsein geschaffen werden, weshalb eine öffentliche Förderung wie bei der Sonnenenergie gerechtfertigt sei. Mit modernen Geräten für Industrie-Antriebe, bei Beleuchtung und Kühlgeräten könne soviel Strom gespart werden, wie es 40 Prozent des Verbrauchs aller privaten Haushalte entspricht. Beispielsweise sei die Hälfte der 60 Millionen Kühl- und Gefriergeräte hierzulande schon mindestens zehn Jahre alt.

Ein Zuschuss von 150 Euro für den Kauf stromsparender Kühlschränke war von einer Expertengruppe des Bundeswirtschaftsministeriums ins Gespräch gebracht worden. Ob der Bonus kommt, ist aber offen.

Wirtschaftlich bestätigte der ZVEI trotz der Eintrübung der Konjunktur seine Prognose von vier Prozent Umsatzwachstum 2008. Im
nächsten Jahr sei ein schwächeres Plus von zwei Prozent auf dann mehr als 190 Milliarden Euro zu erwarten. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg seit Anfang 2007 um 22.000 auf inzwischen 824.000. Im nächsten Jahr solle die Beschäftigtenzahl gehalten werden können, hieß es. (dpa)

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