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Wirtschaft: „Wir sollten möglichst wenig ändern“

Allianz-Chef fordert: Die Politik muss verlässliche Bedingungen schaffen

Die Tarifparteien in der Metallindustrie haben vereinbart, dass die vermögenswirksamen Leistungen künftig in Riester-Verträge fließen sollen. Ist das ein Vorbild für andere Branchen?

Unbedingt. Wenn Riester-Verträge betrieblich gefördert werden – was bisher kaum passiert –, wird die Durchdringung kräftig steigen. Der Metallabschluss ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Mit Unterstützung der Tarifparteien wird sich die Riester-Rente um so schneller durchsetzen.

Wer über seinen Betrieb einen Teil des Gehalts in die betriebliche Altersvorsorge steckt, zahlt für diese Prämien bisher weder Sozialversicherungsbeiträge noch Steuern. Nach 2008 soll die Sozialversicherungsfreiheit der Beiträge bei der Entgeltumwandlung enden.

Ich hoffe nicht, dass die Sozialversicherungsfreiheit gestrichen wird. Wir haben gute betriebliche Rahmenbedingungen, und wir sollten daran möglichst wenig ändern. Schließlich muss doch ein Ersatz für die gesetzliche Rente her. Und nur wenn die Politik einen stabilen Rahmen schafft, fassen die Arbeitnehmer das nötige Vertrauen in die Betriebsrente.

Sollte die Sozialversicherungsfreiheit der Entgeltumwandlung auslaufen, werden dann viele Betriebe auf die Riester-Förderung umsteigen?

Nein, das glaube ich nicht. Bei der betrieblichen Riester-Rente, bei der der Arbeitgeber einen Riester-Vertrag für die Beschäftigten schließt, hätte man nämlich schon jetzt die doppelte Verbeitragung – also Sozialversicherungsbeiträge bei den Ein- und bei den Auszahlungen. Im Metallabschluss ist aber vorgesehen, dass die Arbeitnehmer privat riestern. Jeder schließt einen eigenen Riester-Vertrag. Dieser ist günstiger als ein Abschluss auf eigene Faust, weil der Arbeitgeber vorher einen Gruppenvertrag mit einer Versicherung aushandelt. Eine Doppelverbeitragung findet bei dieser Variante nicht statt.

Maximilian Zimmerer ist Vorstandsvorsitzender der größten

deutschen

Lebensversicherung, der Allianz Lebensversicherungs-AG.

Mit ihm sprach Heike Jahberg.

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