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Spuren der Verwüstung nach einer Explosion in Mexiko-Stadt.

© Reuters

Update

25 Tote und 101 Verletzte: Suche nach Verschütteten nach Explosion in Mexiko-Stadt

Eine Detonation im Keller beschädigt den Hauptsitz der Ölfirma Pemex in Mexiko-Stadt. 101 Menschen wurden verletzt, die Zahl von 25 Toten könnte noch steigen: Unter den Trümmern wird weiter nach Verschütteten gesucht.

Bei einer Explosion im Hauptsitz des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Pemex sind 25 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 101 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, als die Explosion am Donnerstag den 54-stöckigen Wolkenkratzer in Mexiko-Stadt erschütterte. Ursache könnte möglicherweise ein Gasaustritt in einer elektrischen Anlage gewesen sein. Menschen flüchteten in Panik aus dem Gebäude, Opfer wurden auf Tragen und Bürostühlen aus dem Hochhaus getragen. Aus dem Gebäude quoll schwarzer Rauch. Rettungskräfte suchten mit Spürhunden nach Überlebenden in dem schwer beschädigten Hochhaus. Die angrenzende Straße wurde abgesperrt, über der Gegend flogen Hubschrauber. Mit Beginn der Dunkelheit suchten die Helfer mit Hilfe von Flutlichtern und zwei Kränen nach möglichen Verschütteten. Nach Berichten örtlicher Medien hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks rund 3500 Menschen in dem Gebäude auf. Tausende wurden in Sicherheit gebracht. „Wir hatten zwei Minuten, um das Gebäude zu verlassen“, berichtete Astrid García Treviño, die in einem Anbau arbeitete. „Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Der Boden wackelte wie bei einem Erdbeben.“ Pemex-Mitarbeiter Cristian Obele sagte Reportern, es sei „dramatisch“ gewesen: „Das Gebäude schwankte, und plötzlich gab es Trümmer. Wir konnten nicht einmal mehr die Leute direkt neben uns sehen.“ Andere Augenzeugen berichteten, in den Trümmern seien noch Menschen gefangen. Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass ein weiterer Überlebender aus den Trümmern gerettet worden sei. Nach einem Besuch der Unglücksstelle sagte er, die Ursache der Explosion sei weiter unklar, er wolle deshalb nicht spekulieren. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde erklärte, die Explosion sei offenbar durch eine Gasansammlung in einer elektrischen Anlage des Gebäudes ausgelöst worden. Pemex betonte, die genaue Unglücksursache sei noch unklar, jegliche Berichte seien reine Spekulation. Der Ölkonzern hatte zunächst gemeldet, wegen eines Stromausfalls sei der Firmensitz evakuiert worden. Innenminister Miguel Angel Osorio Chong sagte bei einer Pressekonferenz, unter den Toten seien 17 Frauen und acht Männer. Acht Stunden nach dem Unglück am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) war dem Minister zufolge weiterhin unklar, ob noch Menschen unter den Trümmern verschüttet seien. Er habe „nationale und internationale Experten“ um Hilfe bei der Suche nach der Unglücksursache gebeten. „Das Ziel ist klar: Die Untersuchung muss genaue, vertrauenswürdige und überzeugende Angaben liefern, wie es zu der Katastrophe kommen konnte“, sagte Osorio Chong. Das Pemex-Gebäude war bei seiner Eröffnung in den 1980er Jahren der höchste Wolkenkratzer Lateinamerikas. Die Verwaltungsabteilung sollte nach dem Unglück bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Pemex ist der viertgrößte Rohölproduzent der Welt und fördert pro Tag rund 2,5 Millionen Barrel.

In der Vergangenheit gab es an Öl- und Gasanlagen des Unternehmens immer wieder tödliche Unfälle. Im vergangenen Jahr starben bei einer Explosion in einer Gas-Förderanlage von Pemex nahe der Grenze zu den USA 30 Menschen. Im Dezember 2010 wurden 29 Menschen getötet, als eine Pemex-Pipeline explodierte, nachdem Diebe sie angezapft hatten. Im Oktober 2007 starben 21 Pemex-Arbeiter bei einem Gasleck an einer Ölplattform im Golf von Mexiko. Die meisten ertranken, nachdem sie in Panik ins Meer gesprungen waren. (afp)

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