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Panorama: 120 Tote bei Explosion einer Pipeline

Slumbewohner in Kenia zapfen Treibstoff ab

Nairobi - Bei einer Pipeline-Explosion in Kenia sind nach Behördenangaben 120 Menschen getötet worden. Die Leitung explodierte am Montag in einem Armenviertel der Hauptstadt Nairobi und geriet anschließend in Brand. Die Opfer hatten offenbar versucht, die lecke Treibstoffleitung anzuzapfen.

Die tatsächliche Opferzahl sei vermutlich noch höher, da weitere Leichen in einem Fluss nahe der Unglücksstelle vermutet würden, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung von Nairobi. Die Explosion ereignete sich am frühen Morgen im Industriegebiet Lunga Lunga, das in einem dichtbesiedelten Slum liegt. Ein Augenzeuge berichtete, die Pipeline habe ein Leck gehabt und Slumbewohner seien herbeigeströmt, um den austretenden Treibstoff aufzufangen.

Plötzlich habe es einen lauten Knall gegeben, und Rauch und Flammen seien hoch in den Himmel geschossen.

Er habe Frauen und Kinder gesehen, die verbrannten, sagte Anwohner Francis Muendo der Nachrichtenagentur AFP. Einige Opfer sprangen in einen nahe gelegenen Fluss, nachdem ihre Kleidung und Haare Feuer gefangen hatten.

Viele von ihnen erlagen dann im Wasser ihren schweren Verbrennungen. Die Polizei spannte ein Netz quer über den Fluss, damit die Leichen nicht davongetrieben werden. Auch viele der Elendshütten in der Nähe der Pipeline gerieten in Brand, ihre Blechdächer verbogen sich in der Hitze der Flammen.

Ein AFP-Reporter vor Ort sah Dutzende verkohlte Leichen. Feuerwehrleute versuchten, den Brand mit Schaum unter Kontrolle zu bringen, Polizei und Soldaten sperrten die Unglücksstelle ab. Nach Fernsehberichten wurden zahlreiche Verletzte in Krankenhäuser gebracht. An der Unglücksstelle irrten Kinder, viele in Schuluniformen, auf der Suche nach ihren Eltern umher. AFP

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