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Panorama: 130 000 kamen zum großen Rave

PARIS .Nach der ersten erfolgreichen Techno-Parade in Paris hat der frühere französische Kulturminister Jack Lang - genannt "DJack" - für das nächste Jahr einen "World-Rave" vorgeschlagen.

PARIS .Nach der ersten erfolgreichen Techno-Parade in Paris hat der frühere französische Kulturminister Jack Lang - genannt "DJack" - für das nächste Jahr einen "World-Rave" vorgeschlagen.Um das 21.Jahrhundert zu feiern, sollten Paraden am gleichen Tag in Berlin, Paris, London, New York und Tokio stattfinden, regte der sozialistische Politiker am Wochenende an."Techno ist die Kultur des Friedens und der Toleranz", meinte Lang.

Die erste Techno-Parade in der französischen Metropole, die nach dem Beispiel der Berliner Love-Parade organisiert worden war, haben die Organisatoren als Erfolg gewertet.Laut Angaben der Polizei nahmen rund 130 000 Menschen teil, etwa 50 000 als Zuschauer am Straßenrand.Zum Vergleich: Die zehnte Love-Parade zog im Juli nach Angaben der Veranstalter rund eine Million Menschen an.Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.

Die Parade klang am späten Sonnabend mit einem riesigen Freiluft-Konzert aus.Unermüdliche zogen dann in die zahlreichen Clubs von Paris.

Das Ereignis war zunächst nur schleppend angelaufen, sodaß manche Beobachter befürchteten, es werde ein Reinfall.Doch im Laufe des Mittags schwoll die Menge von nur mehreren Hundert auf Zehntausende an.Die Raverinnen und Raver tanzten bei strahlendem Sonnenschein durch die Straßen.Bei dem fast sechs Kilometer langen Umzug und dem anschließenden Konzert auf der Place de la Nation im Pariser Osten gab es keinerlei Zwischenfälle.An der Parade nahmen auch 34 Festwagen teil, darunter ein Wagen des Deutsch-Französischen Jugendwerks.

Das Ziel, Techno öffentliche Anerkennung zu verschaffen, sei erfüllt worden, sagte Arnaud Frisch von dem Verein Technopol, der die Parade organisiert hatte.Nach zehn Jahren Repression und Mißachtung durch die Behörden habe diese Musikart "Stadtrecht" bekommen."Wir wollten eine Botschaft der Offenheit, der Toleranz und des Respekts für andere vermitteln", sagte Frisch."Dieser Tag hat bewiesen, daß uns dies gelungen ist."

Ex-Kulturminister Lang, der zu den Initiatoren der Techno-Parade gehörte, erklärte ebenfalls: "Die Wette ist gewonnen." Er sei darüber nicht überrascht, da er gewußt habe, daß die Parade ein Erfolg werde.Mit dieser Techno-Parade habe sich in Frankreich viel geändert, betonte Lang."Nichts ist mehr wie früher." Viel Voreingenommenheit und Angst seien jetzt geschwunden.

Kulturministerin Catherine Trautmann, die wie Lang zeitweise an dem Umzug teilgenommen hatte, will nun diese neuen Musikformen mit den traditionellen gleichstellen."Die ersten Maßnahmen werden in der zweiten Oktoberhälfte bekanntgegeben", sagte sie.Mit dem Innenministerium wolle sie die Behörden anweisen, solche Musikveranstaltungen, sofern die üblichen Bestimmungen eingehalten würden, "als Konzerte wie andere" einzustufen.Raver hatten sich in der Vergangenheit immer wieder über hartes Vorgehen der Behörden beklagt.

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