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Panorama: 15-jähriger Gymnasiast erstach seine Geschichtslehrerin mit einem Messer - weil er sie hasste

Eine Lehrerin ist in Sachsen am Dienstag vor den Augen ihrer Klasse von einem Schüler erstochen worden. Die Polizei nahm als Tatverdächtigen einen 15-jährigen Schüler der Klasse fest.

Eine Lehrerin ist in Sachsen am Dienstag vor den Augen ihrer Klasse von einem Schüler erstochen worden. Die Polizei nahm als Tatverdächtigen einen 15-jährigen Schüler der Klasse fest. Der maskierte Täter war kurz nach acht Uhr mit einem Messer in jeder Hand in den Klassenraum des Franziskaneum-Gymnasiums gekommen und hatte ohne Worte mehrfach auf die 44-Jährige Geschichtslehrerin eingestochen, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Michael Respondek, mitteilte. Der Täter ergriff die Flucht.

Rund dreieinhalb Stunden später wurde der 15-jährige Schüler von einer Zivilstreife in Niederau bei Meißen festgenommen. Er hatte nach Angaben eines Schülers aus einer Parallelklasse am Montag angekündigt, die Lehrerin umbringen zu wollen.

Die Lehrerin konnte sich nach dem Überfall noch aus dem Klassenzimmer ins Treppenhaus schleppen. Eine andere Lehrerin und der Direktor unternahmen noch Wiederbelebungsversuche, die Frau starb aber in den Armen der Kollegen. In der Klasse befanden sich zur Tatzeit 24 Schüler. Der Täter verlor nach Angaben Respondeks auf der Flucht noch innerhalb des Schulgebäudes seinen Rucksack. Darin wurde der Schülerausweis des 15-Jährigen gefunden. Bei seiner Festnahme leistete dieser den Angaben zufolge keinen Widerstand und machte einen ruhigen und gefassten Eindruck. Der 15-Jährige sagte demnach, dass er die Lehrerin gehasst habe. Ein Geständnis lag den Angaben zufolge aber am Nachmittag zunächst nicht vor. Der Festgenommene wurde zu dieser Zeit noch vernommen.

Der Verdächtige galt als "recht beliebter, nicht erfolgloser Schüler". Zu den Angaben eines Mitschülers, der Verdächtige habe die Tat im Vorfeld angekündigt, äußerte sich die Staatsanwaltschaft zurückhaltend. Es gebe Hinweise, dass er vorher schon gesagt habe, gegen die Lehrerin "etwas unternehmen" zu wollen. Der Mitschüler hatte vor Journalisten erzählt, der Verdächtige habe zum ersten Mal am Freitag und dann erneut am Montag den Messerangriff auf die Lehrerin angekündigt. Drei bis vier andere Schüler hätten sogar Wetten darauf abgeschlossen, dass der 15-Jährige die Tat nicht begeht. Dafür hätten sie Wetteinsätze zwischen 50 und 100 Mark gezahlt. Respondek nannte den Bericht über die Wetten "Spekulation".

Der Mitschüler berichtete weiter, der Verdächtige habe angekündigt, er wolle sich nach der Tat mit einem Last-Minute-Flug nach Mallorca absetzen. Der Zeuge rief nach eigenen Angaben am Montag bei dem 15-Jährigen an. Am Telefon habe ihm dieser berichtet, dass er die Messer und Motorradmaske bereits eingepackt habe. Der 15-Jährige habe aber bei dem Telefonat auch gesagt, dass er die Tat wohl doch nicht begehen werde. Der Zeuge sagte, die Lehrerin sei "ziemlich streng" gewesen und habe "viel gemeckert". Sie sei nicht "so beliebt" gewesen. Die 44-Jährige lebte in Scheidung und hinterlässt einen erwachsenen Sohn.

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