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Panorama: 15-jähriger Schüler zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt

Sechs Monate nach dem tödlichen Messerattentat auf eine Meißner Lehrerin hat das Dresdner Landgericht den 15-jährigen Angeklagten Andreas S. zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Sechs Monate nach dem tödlichen Messerattentat auf eine Meißner Lehrerin hat das Dresdner Landgericht den 15-jährigen Angeklagten Andreas S. zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Richter befanden den Schüler des heimtückischen Mordes für schuldig, teilte eine Gerichtssprecherin nach der Urteils-Verkündung in dem nicht öffentlichen Prozess mit. Das Gericht sei dabei von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten ausgegangen. Der Gymnasiast habe die Tat eingeräumt und ausgesagt, die Lehrerin gehasst zu haben. Wichtiger Anlass für die Tat sei eine Wette mit Mitschülern gewesen. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und eine Debatte um Gewalt an Schulen entfacht. Die Öffentlichkeit war wegen der Jugend des Angeklagten von der Hauptverhandlung ausgeschlossen. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte dagegen auf Totschlag in einem minder schweren Fall plädiert, ohne sich auf ein konkretes Strafmaß festzulegen. Die Kammer habe in der achttägigen Verhandlung kein einzelnes Tatmotiv feststellen können, sagte die Sprecherin. Ein wichtiger äußerer Anlass für die Tat sei jedoch eine Wette zwischen Schülern des Gymnasiums und dem Angeklagten gewesen. Danach hatten mehrere Schüler einen Tag vor der Tat Wetten darauf abgeschlossen, dass der Angeklagte die Tat nicht begehen würde. Dabei sei es nach den Feststellungen der Kammer um einen Wetteinsatz von bis zu 1000 Mark gegangen, sagte die Sprecherin.

Lars Rischke

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