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"24-Stunden-Sauf-Lizenz": London kippt Sperrstunde

Mit den Stimmen der Labour-Regierung hat das britische Unterhaus die Aufhebung der Sperrstunde beschlossen. In etlichen Pubs gab es daraufhin Freudenfeste. Die konservative Opposition kritisierte den Schritt als "24-Stunden-Sauf-Lizenz".

London - Die Aufhebung der Jahrzehnte alten Sperrstunde in britischen Kneipen ist in der Nacht zum Mittwoch endgültig besiegelt worden. In etlichen Pubs des Königreichs gab es Freudenfeste. Zuvor war die konservative Opposition im Parlament mit einem Antrag auf zeitweilige Aussetzung des 2003 beschlossenen Gesetzes zur Neuregelung der Gaststätten-Öffnungszeiten gescheitert.

302 Abgeordnete stimmten dafür, dass die Sperrstunde wie vorgesehen am Donnerstag der kommenden Woche fällt (24. November). 228 votierten dagegen. Damit bleibt es ohne Widerrufmöglichkeit dabei, dass die «letzte Runde» in Großbritannien der Vergangenheit angehört. Allerdings gilt das nur für Pubs, die eine Lizenz für längere Schankstunden bekommen.

Rund 70 Prozent aller britischen Pubs haben Anträge auf eine Ausweitung der Öffnungszeiten um mehrere Stunden gestellt. Jedoch haben bislang nur 700 Kneipenwirte um Genehmigungen für einen Ausschank rund um die Uhr nachgesucht, den die Opposition als «24- Stunden-Sauf-Lizenz» gebrandmarkt hatte.

Die Konservativen hatten argumentiert, bei einer Aufhebung der Sperrstunde gäbe es noch mehr jener Alkohol-Krawalle, für die das Insel-Königreich berüchtigt ist. Die Labour-Regierung erklärte, dass sich künftig weniger Pub-Besucher durch eine Sperrstunde gedrängt fühlten, rasch betrunken zu werden. Mit der Liberalisierung der Kneipenöffnungszeiten werden helfe, das «Kampftrinken» einzudämmen. (tso/dpa)

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