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Panorama: 37,4 Liter Regen/m2/h

Wie ein Unwetter in Frankfurt die Bahn lahm legte

Offenbach Erneut hat ein schweres Unwetter über Teilen Deutschlands getobt. Besonders betroffen war in der Nacht zu Samstag das Rhein-Main-Gebiet. In Frankfurt fielen in einer einzigen Stunde 37,4 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilte. Pro Stunde gab es mehr als 4000 Blitze. Sintflutartiger Regen behinderte den Verkehr. Vier Bahn-Stellwerke in Frankfurt-West seien wegen Wassereinbruchs und Blitzschlags kurzfristig ausgefallen, sagte eine Bahn-Sprecherin. Auf der Höhe von Mörfelden hätten Äste eine Oberleitung beschädigt; mehrere ICE und eine S-Bahn seien davon betroffen gewesen. Zwischen Eltville und Rüdesheim habe die Strecke wegen eines Erdrutsches beidseitig mehrere Stunden gesperrt werden müssen. Die Unwetter hätten bis zum Betriebsschluss am Freitagabend Verspätungen verursacht. Am Samstagmorgen habe sich die Situation wieder normalisiert.

Die Höhe der Sachschäden ließ sich noch nicht abschätzen. In Frankfurt geht er in die Hunderttausende, schätzt die Feuerwehr. Die Frankfurter Polizeiführung war wegen zahlloser Anrufe zeitweise nicht erreichbar. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, Bäume seien entwurzelt, Äste abgerissen und Dächer abgedeckt worden. Die Feuerwehr musste auch voll gelaufene Keller auspumpen.

Am Rande Frankfurts waren nach Polizeiangaben die Ausfallstraßen nach Darmstadt, Mörfelden und in Richtung Neu-Isenburg wegen Überflutung gesperrt. Die Neu-Isenburger Feuerwehr berichtete von 140 Einsätzen. Auch im Offenbacher Stadtteil Kaiserlei habe das Wasser einen halben Meter hoch auf der Straße gestanden, sagte eine Mitarbeiterin des Wetterdienstes. „So ein schlimmes Gewitter habe ich seit Jahren nicht mehr erlebt“, sagte sie.

Im Hauptbahnhof Mainz waren eine Unterführung und der Keller geflutet. Auf der Bahnstrecke Mainz-Worms- Mannheim blockierte ein auf eine Oberleitung gestürzter Baum ein Gleis, wie ein Sprecher des Bundesgrenzschutzes in Mainz weiter mitteilte. Ein schweres Unwetter tobte auch über Würzburg und mehrere angrenzende Landkreise. Straßen seien überflutet und gesperrt, Bäume entwurzelt, viele Keller voll gelaufen, hieß es in der Polizeidirektion Würzburg. Auf der A 9 bei Trockau hagelte es so stark, dass streckenweise Schneepflüge zur Räumung eingesetzt werden mussten. Von schweren Gewittern betroffen waren auch Ingolstadt an der Donau sowie der Raum Leipzig. dpa

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