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Rettungskräfte und Soldaten versammeln sich vor dem Jangtse-Fluss in China. Das Schiff "Eastern Star" wurde komplett geborgen und wird an Land geschleppt. Bei der Katastrophe kamen 434 Menschen ums Leben.

© imago/Xinhua

434 Leichen aus Schiffswrack geborgen: Schiffsunglück in China: Nur 14 haben überlebt

In China sind nach dem Schiffsunglück auf dem Jangtse-Fluss 434 Leichen geborgen worden - acht Menschen werden noch vermisst. Zum Unfallhergang bleiben einige Fragen, die von den Medien in China vielleicht nicht beantwortet werden dürfen.

Eine Woche nach dem schlimmsten Schiffsunglück seit Jahrzehnten auf dem Jangtse sind 434 Leichen geborgen worden. Acht Menschen werden noch vermisst, wie die Bergungskräfte am Montag laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mitteilten. Mit DNA-Tests und Blutproben der Verwandten identifizieren die Behörden die Leichen.

Nur 14 Menschen haben das Unglück am Montag im Sturm bei Jianli in der Provinz Hubei überlebt. Zwei haben am Montag das Krankenhaus verlassen können. Das Touristenschiff „Stern des Orients“ war nach Angaben des Kapitäns durch einen Tornado in Schieflage und „in ein bis zwei Minuten“ zum Kentern gebracht worden.

Es gibt aber viele Fragen über den Unfallhergang und das Verhalten des Kapitäns, der unter den Überlebenden ist. Die Ermittlungen laufen. An Bord des Schiffes waren 456 Menschen - zumeist ältere Leute, die eine elftägige Schiffsfahrt über den Jangtze machen wollten.

Die mediale Strategie Pekings nach dem Schiffsunglück auf dem Jangtse

Kurz nach dem Unglück orderte Peking an, dass die Zeitungen und Rundfunksender an prominenter Stelle nur Xinhua-Informationen drucken und senden dürfen. Xinhua gehört zur Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei. Sie veröffentlicht Berichte über Behördenversagen oder schlecht gewartete Schiffe nur, solange sie dafür von oben grünes Licht erhält.

Im Internet wachen derweil Kontrolleure und Filter über Mails, Blogs und Chats. Wer per Handy 'Gerüchte' verbreitet, muss mit Strafe rechnen. (dpa)

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