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Panorama: 8 Cent pro Minute

Wie Urlauber billig nach Hause telefonieren können

Oftmals gibt es zu Hause das böse Erwachen, wenn die nächste Handyrechnung kommt. Denn wer im Urlaub allzu freizügig zum Telefon greift, muss kräftig zahlen. Billige Handygespräche wie in Deutschland sind im Ausland nahezu unmöglich. Neben der saftigen Gebühr für das Auslandsnetz verlangen die deutschen Netzbetreiber vom Urlauber 25 Prozent Bearbeitungszuschlag und die deutsche Mehrwertsteuer. Teilweise müssen Deutsche im Ausland pro Gespräch auch noch eine einmalige Gebühr von bis zu 55 Cent zahlen. Selbst das Abhören der Mailbox ist nicht – wie in Deutschland – kostenlos. Es fallen die gleichen hohen Gebühren an wie für ein normales Telefonat nach Deutschland. Auch das Angerufen-Werden ist teuer: bis zu 60 Cent in der Minute.

„Deutschen Urlaubern raten wir, dass sie nicht einfach mit ihrem Handy drauflos telefonieren sollen“, meint Christian Füg, Chefredakteur von billiger-telefonieren.de. So genannte Calling Cards seien eine viel billigere Alternative.

Das Prinzip dieser Calling Cards ist einfach: Man ruft aus dem Ausland eine kostenlose Nummer an, gibt einen Code ein und kann telefonieren. Die Karten haben einen festen Wert, den man selbst festlegen kann. Sie können entweder mit dem Handy oder – noch besser – aus dem ausländischen Festnetz genutzt werden. Außerdem kann eine solche Calling Card in allen Urlaubsländern verwendet werden. „Am besten kauft der Urlauber sich die Calling Card schon in Deutschland“, sagt Peter Floyd Reese vom Verbraucherportal Verivox.de. Da gibt es keine bösen Überraschungen.

Los geht der Wert einer Karte schon bei zehn Euro, es gibt aber auch Karten für 50 Euro oder mehr. Der Vorteil: Man telefoniert nur so viel, wie man auch Guthaben hat. „Da kommt dann keine 100-Euro-Rechnung mehr, weil man sich festgequatscht hat“, meint Reese.

Ein Vergleich bei Verivox.de zeigt, dass der Unterschied zu normalen HandyTarifen beachtlich ist. Für ein Gespräch aus dem spanischen Festnetz ins deutsche Festnetz zahlt ein Urlauber über bluerate.de 8 Cent pro Minute mit der Calling Card. Benutzt er die Calling Card mit seinem Handy, fallen 57 Cent an.

Die Calling-Karten kann man unter anderem im Internet kaufen. Per E-Mail erhält der Kunde dann die Einwahlnummer in den Urlaubsländern sowie die Geheimzahl. Doch auch am Kiosk im Urlaubsland, wo es deutsche Zeitungen gibt, kann man Calling Cards erwerben. Einige Nachteile haben die Karten dennoch. In einigen Ländern wie Frankreich ist die Einwahl nicht kostenlos. „Da sind schon viele drauf hereingefallen“, meint Kai Petzke, Geschäftsführer vom Onlinemagazin teltarif.

Auch vor billigen Karten im Urlaubsland selbst warnt Petzke. So befänden sich meist im Kleingedruckten Hinweise darauf, dass sich der Wert der Karte nach kurzer Zeit von selbst entlädt. „Es gibt viele schwarze Schafe in dem Bereich“, so Petzke. Und auch das Nutzen des Festnetzes im Ausland ist nicht so einfach: Viele Hotels blockieren ihre Telefone für Calling Cards, weil sie möchten, dass Urlauber den gesalzenen Hotel-Tarif fürs Telefonieren zahlen.

Wer sich mehrere Monate im Ausland aufhält, kann sich für sein Handy auch eine Prepaidkarte des Gastlandes kaufen. Für 59 Euro bietet die Firma „Globilo“ eine solche Karte für Langzeiturlauber in Spanien an. Darin enthalten sind 18 Euro Startguthaben und eine spanische Telefonnummer. Wer die Investition macht, muss keine Gebühren mehr fürs Angerufen-Werden und für das Abhören der Mailbox bezahlen.

www.verivox.de

www.bluerate.de

Volker ter Haseborg

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