zum Hauptinhalt

Panorama: Ab fünf Jahren empfinden Kinder Mitleid

Schon Babys wenden ihren Kopf dem Fernseher zu, Eineinhalbjährige erkennen Figuren aus Fernsehsendungen wieder. Doch erst mit fünf Jahren entwickeln Kinder allmählich die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen.

Schon Babys wenden ihren Kopf dem Fernseher zu, Eineinhalbjährige erkennen Figuren aus Fernsehsendungen wieder. Doch erst mit fünf Jahren entwickeln Kinder allmählich die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen. Sie können Mitleid mit Menschen empfinden, denen in einem Film Schlimmes zustößt.

Mit sieben Jahren beginnen Kinder, Fiktion und Realität ansatzweise zu trennen. Bei einem erzählten Märchen ist das jedoch wesentlich einfacher als bei Filmen und Fernsehsendungen.

Erst im Alter von neun Jahren spielen räumliche Distanzen wirklich ein Rolle. Dann kann man mit einem Kind darüber sprechen, wie weit der Ort entfernt ist, an dem ein kriegerisches Geschehen sich abspielt, das das Fernsehen ins heimische Wohnzimmer bringt. Frühestens mit zwölf beginnen Heranwachsende, Nachrichtensendungen sachlicher zu betrachten. „Doch auch in diesem Alter ist das reflexive Potenzial noch nicht ausgebildet, Werte beginnen sich erst zu konstituieren“, sagt der Pädagoge Hans Merkens von der Freien Universität Berlin. Deshalb ist es auch in diesem Alter wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über das Gesehene reden. Auch in der Schule sollte die Berichterstattung in den Medien Thema sein.

Die Berliner Kindertherapeutin Ute Benz warnt zudem: „Nicht das Alter, sondern die Konfliktlage des Kindes ist dafür entscheidend, wie es mit Gewalt in Fernsehsendungen fertig wird.“ aml

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false