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Nachgestelltes Motiv aus der US-amerikanischen Stummfilm-Komödie "Safety Last!"

© dpa/Sebastian Willnow

Abschaffung oder Beibehaltung: EU-Umfrage zur Sommerzeit endet mit Rekord

Die Erhebung der EU-Kommission zur Zeitumstellung hatte schon nach wenigen Tagen mehr Teilnehmer als jede andere zuvor. In Brüssel will man das noch ausstehende Ergebnis aber nicht überbewerten.

Die EU-Umfrage zu einer möglichen Abschaffung der Sommerzeit ist auf ungewöhnlich großes Interesse gestoßen. Seit Anfang Juli seien mehr als 4,6 Millionen Antworten eingegangen, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Im Vergleich zu anderen öffentlichen Befragungen ist das ein beachtlicher Teilnehmerrekord.

Bis das Ergebnis der Befragung veröffentlicht wird, dauert es allerdings noch. Die Antworten würden nun ausgewertet und in den kommenden Wochen ein Bericht vorgestellt, sagte der Sprecher. Die Befragung war in der Nacht zum Freitag zu Ende gegangen.

Die EU-Kommission befragt EU-Bürger und andere Interessenvertreter regelmäßig zu aktuellen Themen. Bisher lag der Spitzenwert einer solchen Umfrage nach Angaben der Behörde 2015 bei 550.000 Antworten. Damals ging es um das Thema Natur- und Tierschutz. Bei der Sommerzeit-Umfrage waren allein in den ersten drei Tagen mehr als 500.000 Online-Fragebögen ausgefüllt worden.

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Die Teilnehmer wurden etwa gefragt, welche Erfahrungen sie mit dem Wechsel von Winter- auf Sommerzeit gemacht haben, und ob sie für eine Abschaffung oder Beibehaltung der üblichen Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst sind. Außerdem konnten sie in einem Textfeld Bemerkungen machen.

Die EU-Kommission betonte zuletzt jedoch mehrfach, bei der Umfrage handele es sich nicht um ein Referendum. Das Europaparlament hatte die Brüsseler Behörde im Februar beauftragt, Forderungen nach einer Abkehr von der Sommerzeit zu prüfen. Die nicht repräsentative Umfrage ist dabei nur ein Teil der Bewertung, aber nicht verbindlich.

In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980, seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Eigentlich soll das Tageslicht besser genutzt und dadurch Energie gespart werden. Der tatsächliche Nutzen ist jedoch höchst umstritten. (dpa)

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