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Absturz des "Donnervogels": Prozess um die Concorde-Katastrophe beginnt

Warum stürzte die Concorde im Juli 2000 ab? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Gericht in Frankreich. Damit beginnt die juristische Aufarbeitung der Katastrophe.

Das Strafgericht in Pontoise nahe der französischen Hauptstadt Paris soll in den kommenden Monaten klären, wer die Verantwortung für das folgenschwere Flugzeugunglück vor zehn Jahren trägt. Wegen fahrlässiger Tötung angeklagt sind die US-Fluggesellschaft Continental Airlines und zwei ihrer Techniker, ein ehemaliger Mitarbeiter französischen Luftfahrtbehörde DGAC und zwei Verantwortliche des Concorde-Programms des Herstellers Aérospatiale.

Als Nebenkläger treten in dem Prozess Angehörige französischer Opfer auf, die bisher keine Abfindung erhielten. Die Familien der deutschen Opfer wurden schon im Jahr nach dem Unfall entschädigt und hatten damals auf weitere Forderungen verzichtet.

Hintergrund des Prozesses ist ein offizieller Experten-Bericht, wonach ein abgefallenes Teil einer Continental-Maschine auf der Start- und Landebahn für den Absturz der Concorde direkt verantwortlich war. Demnach hatte das auf der Startbahn liegende Titanteil einen Reifen der Concorde zerstört. Herumfliegende Reifenteile durchschlugen dann wiederum einen Treibstofftank, die Concorde fing Feuer. Eine Minute nach dem Start stürzte das Flugzeug auf das Nebengebäude eines Hotels.

Geprüft werden soll aber auch, inwieweit ehemalige Mitarbeiter der französischen Luftfahrtbehörde DGAC und des Concorde-Herstellers Aérospatiale Mitschuld am Unglück hatten, weil sie nicht vor möglichen Risiken des Flugzeugs warnten.

Bei dem Absturz des Überschalljets am 25. Juli 2000 waren 113 Menschen ums Leben gekommen – darunter 97 Deutsche.

Die Katastrophe läutete das Ende der Concorde ein. Die französischen und britischen "Donnervögel", die in nur dreieinhalb Stunden von Europa nach New York flogen, wurden 2003 aus dem Betrieb genommen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP

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