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Adoption: Neue Form der Vermittlung

In Bochum ist eine neue Möglichkeit der Adoptionsvermittlung vorgestellt worden: Der Verein "Findefux" ist die erste Inlands-Vermittlung in nicht-staatlicher und nicht-kirchlicher Trägerschaft.

Bochum - Das Landesjugendamt beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat dem Verein die staatliche Anerkennung erteilt. Mit seinem Angebot wolle der Verein auf Defizite in der Schwangerenberatung und Adoptionsvermittlung in Deutschland reagieren, sagte die Vorsitzende Christine Bredendiek. "Die Beratung schwangerer Frauen erfolgt oft sehr oberflächlich, auf die verschiedenen Lösungswege wird kaum eingegangen."

Mit sehr ausführlichen Gesprächen und Angeboten wolle der Verein erreichen, dass ungewollt Schwangere neben dem Aspekt der Adoption auch in Betracht ziehen, das Kind zu behalten. "Und wir wollen der Gesellschaft klarmachen, dass abgebende Mütter keine "Rabenmütter" sind, sondern durchaus Verantwortung zeigen." Zum Angebot von "Findefux" gehört zudem eine kostenlose Notrufnummer, die rund um die Uhr besetzt ist, sowie eine Selbsthilfegruppe.

Geld kommt von einer Stiftung

"Findefux" finanziert sich über die Stiftung "Wunschkinder" und Spenden. Schon jetzt lägen rund 100 Anfragen vor, sagte Bredendiek. Bevor der Verein seine Arbeit aufnehmen konnte, musste er ein mehrjähriges Zulassungsverfahren bewältigen. Zur Erfüllung staatlicher Auflagen wurden zwei ausgebildete Sozialarbeiter mit mehrjähriger Berufserfahrung bei Adoptionen eingestellt.

Nach Auskunft des Bundesfamilienministeriums sind für Inlandsadoptionen die Jugendämter zuständig, die diese Aufgabe zum Teil an kirchliche Träger abgegeben haben. Bei Auslandsoptionen ist das Bundesfamilienministerium federführend. (tso/dpa)

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