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Panorama: Ärger bei Villen-Sanierung: Bauunternehmer schoss Katrin Krabbes Mann nieder - und stellte sich dann selbst

Der Ehemann der Sportlerin Katrin Krabbe ist am Dienstag in seinem Haus in Neubrandenburg niedergeschossen worden. Nach den Schüssen auf den 37 Jahre alten Krabbe-Ehemann Michael Zimmermann versuchte der Täter, ein 46-jähriger Bauunternehmer aus Berlin-Tiergarten, das Haus anzuzünden.

Der Ehemann der Sportlerin Katrin Krabbe ist am Dienstag in seinem Haus in Neubrandenburg niedergeschossen worden. Nach den Schüssen auf den 37 Jahre alten Krabbe-Ehemann Michael Zimmermann versuchte der Täter, ein 46-jähriger Bauunternehmer aus Berlin-Tiergarten, das Haus anzuzünden. Dann benachrichtigte er telefonisch die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Hintergrund der Tat waren geschäftliche Auseinandersetzungen zwischen dem Rechtsanwalt Zimmermann und dem Bauunternehmer.

Der Schütze sei in allen wesentlichen Punkten geständig, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt, Rainer Moser, gestern in Neubrandenburg. Die Tat hatte sich am Dienstagnachmittag im fast vollständig sanierten Haus der Krabbes im Neubrandenburger "Nachjackenviertel" ereignet. Der Bauunternehmer hatte den Auftrag, die zweistöckige Jahrhundertwende-Villa zu renovieren. Aber offenbar gab es immer wieder Probleme mit dem Unternehmer bei der Bauausführung. Schon im September wollte die Familie der Sportlerin aus Pinnow zurück in Krabbes Geburtsstadt Neubrandenburg ziehen. Die Fertigstellung des Baus verzögerte sich jedoch. Außerdem wollte Zimmermann wegen erheblicher Baumängel rund ein Fünftel der Gesamtsumme von etwa 500 000 Mark nicht bezahlen. Deswegen gab es zwischen Bauherren und dem Unternehmer Streit. Dieser gab an, seine Firma wäre durch den Zahlungsausfall in wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Am Dienstag trafen sich die beiden nochmals, um eine gütliche Einigung zu suchen. Als Zimmermann hart blieb und die Zahlung der Restsumme mit der Aufforderung "Dann verklagen Sie mich" verweigerte, habe der Unternehmer die Pistole gezogen und mit den Worten: "Es tut mir leid, dann muss es eben sein!" zweimal auf die Beine des Krabbe-Ehemanns geschossen. Eine Kugel durchschlug einen Oberschenkel, die zweite blieb im Knie stecken. Anschließend ging der Bauunternehmer zu seinem Auto, holte einen gefüllten Benzinkanister, schüttete die Flüssigkeit im Haus aus und zündete sie an. Dann benachrichtigte er über den Notruf 110 die Polizei: "Ich habe auf jemanden geschossen, Sie können mich hier abholen", sagte der Unternehmer dem Beamten und nannte die Adresse der Krabbes, berichtete Staatsanwalt Moser. Polizisten von einer nahegelegenen Wache löschten das Feuer, das sich noch nicht sehr weit ausgebreitet hatte, mit einigen Eimern Wasser. Laut der Nachrichtenagentur will die Familie Zimmermann-Krabbe dennoch in dem Haus bleiben. Die Brandschäden seien nicht so gravierend und zu beseitigen, sagte Katrin Krabbe der Agentur. Gegenüber der Polizei gab der Täter an, er habe sich von seinem Auftraggeber ungerecht behandelt gefühlt. Ob er die französische Tatwaffe vom Kaliber 7,65 Millimeter sich extra besorgt hatte oder ständig bei sich hatte, das werde noch geprüft, sagte Moser.

Ebenso wurde geprüft, ob es tatsächlich Baumängel in dem Haus gebe, dies könne möglicherweise in dem Prozess Auswirkungen auf die Strafzumessung haben. Bisher sei den Ermittlungsbehörden in Neubrandenburg nicht bekannt, ob der Bauunternehmer vorbestraft ist. In Berlin war der Bauunternehmer gestern weder der Polizei noch der Staatsanwaltschaft einschlägig bekannt.

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