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Panorama: Ärger um toten Buschmann: Nur Knochenreste des ausgestopften Kriegers nach Afrika geschickt

Neuer Ärger um den ausgestopften Buschmann-Krieger, der mehr als 80 Jahre in einem Museum in Banyoles im Nordosten Spaniens ausgestellt worden war. Nach der Rückführung der sterblichen Überreste des "El Negro" nach Botswana wurde den spanischen Behörden vorgeworfen, nur einige Knochenreste ins südliche Afrika geschickt zu haben.

Neuer Ärger um den ausgestopften Buschmann-Krieger, der mehr als 80 Jahre in einem Museum in Banyoles im Nordosten Spaniens ausgestellt worden war. Nach der Rückführung der sterblichen Überreste des "El Negro" nach Botswana wurde den spanischen Behörden vorgeworfen, nur einige Knochenreste ins südliche Afrika geschickt zu haben. Der zur Beisetzung nach Gaborone gesandte Sarg enthalte nur einen Schädel und einen Teil der Skelett-Knochen, berichteten spanische Zeitungen am Donnerstag.

"Das Ganze ist ein Witz", sagte der aus Haiti stammende Arzt Alphonse Arcelin, der eine Kampagne für die Rückführung des Toten initiiert hatte. "Dafür habe ich nicht neun Jahre lang gekämpft." Zahlreiche Bewohner der botswanischen Hauptstadt bestürmten spanische Reporter und verlangten, Spanien sollte sich offiziell für die Zurschaustellung des Toten entschuldigen. Manche bezweifelten, ob es sich bei den Knochen überhaupt um die des "Negro de Banyoles" handelte.

Die Leiche des Afrikaners war um 1830 aus ihrem Grab im südlichen Afrika gestohlen, ausgestopft und über Paris nach Spanien gebracht worden. Die Vereinten Nationen und die Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) setzten sich seit Jahren dafür ein, dass der Buschmann aus dem Museum entfernt und beigesetzt wurde. Der präparierte Leichnam war am Mittwoch nach 170 Jahren eines entwürdigenden Exils nach Afrika zurückgekehrt. Der um 1830 aus seinem Grab geraubte, ausgestopfte und in Europa zur Schau gestellte Leichnam wurde am Flughafen von Gaborone vom botswanischen Außenminister Mompati Merafhe in Empfang genommen. Er soll im Tsholofelo Park von Gaborone ein ehrenvolles Begräbnis erhalten. "Botswana war erzürnt über die Art und Weise, in der man den Mann wie eine ausgestopfte Antilope vorgeführt hat", sagte Merafhe vor Journalisten in Gaborone.

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