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Panorama: Aids-Epidemie durch Stechfliege ausgelöst?

Ist die Aids-Epidemie ausgelöst worden, weil eine afrikanische Stechfliege das Virus vom Affen auf den Menschen übertrug? Diese Hypothese vertritt eine Gruppe pensionierter deutscher Forscher unter Leitung des Göttinger Chemikers Manfred Eigen.

Ist die Aids-Epidemie ausgelöst worden, weil eine afrikanische Stechfliege das Virus vom Affen auf den Menschen übertrug? Diese Hypothese vertritt eine Gruppe pensionierter deutscher Forscher unter Leitung des Göttinger Chemikers Manfred Eigen. Sie behaupten im Fachblatt "Naturwissenschaften" in einem Thesenpapier, dass es denkbar sei, dass die Stechfliege "Stomoxys" das Aids-Virus von geschlachteten Schimpansen auf afrikanischen Fleischmärkten beim Blutsaugen aufgenommen habe. Der Erreger sei dann beim Stechen von Menschen verbreitet worden. Dieser Übertragungsweg spiele heute aber keine nennenswerte Rolle mehr.

Aids-Experten bezweifeln die Annahme. "Das ist theoretisch zwar denkbar, es gibt aber keinen Anhaltspunkt dafür, dass das in der Realität eine Rolle spielt", sagt Ulrich Marcus. Die Aids-Epidemie sei vermutlich eher durch virushaltige Spritzen gefördert worden und werde überwiegend sexuell übertragen. Nach Ansicht des Londoner Tropenmediziners David Mabey lenkt die Fliegen-These vom Risiko durch ungeschützten Geschlechtsverkehr ab.

Behauptungen über die Aids-Entstehung sind Legende. Als Auslöser der Immunschwäche bezichtigt wurden unter anderem Homosexualität, Drogen, der amerikanische Geheimdienst und ein angeblich mit Aids-Viren verunreinigter Polio-Impfstoff. Beweise blieben die Vertreter dieser Hypothesen aber jeweils schuldig.

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