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Airbus: Air France ersetzt Geschwindigkeits-Sensoren

Die französische Pilotengewerkschaft Alter hat den Air-France-Besatzungen geraten, Flüge mit den alten Sensoren zu verweigern. Bis kommenden Dienstag will die Fluggesellschaft die Sonden ausgetauscht haben.

Die Warnung gilt für Modelle, die den selben Geschwindigkeitsmesser wie der abgestürzte A330-200 benutzen. Ein Versagen dieser sogenannten Pitot-Sonden zählt zu den möglichen Faktoren, die zu dem Unglück am Pfingstmontag geführt haben könnten.

Pitot-Sonden sind nach dem französischen Ingenieur Henri de Pitot benannt. Sensoren berechnen die Fluggeschwindigkeit anhand von Luft, die durch eine sieben Millimeter große Öffnung an der Vorderseite der Sonden strömt. Drei dieser Sonden sind außen am Bug des Airbus A 330 angebracht. Beim abgestürzten Flug AF 447 lieferte das System widersprüchliche Daten.

Die hatte zwar am Vormittag erklärt, Piloten müssten die genaue Fluggeschwindigkeit nicht zwingend kennen, um ein Flugzeug sicher fliegen zu können. Schub und Neigung der Maschine können manuell reguliert werden. Der Pilotengewerkschaft Alter ist das allerdings zu riskant: "Wir rufen nicht zum Boykott der Flugzeuge auf", sagte ein Sprecher. "Wir wollen aber ein Minimum an Sicherheit durchsetzen." Alter forderte deshalb, bei jeder betroffenen Maschine schnellstmöglich zwei der drei Sonden zu erneuern.

Air France kam den Forderungen jetzt entgegen. Noch schneller als bisher sollen die alten Sonden durch neue Modelle ersetzt werden. Das Prozedere ist einfach und nicht teuer, doch es mangelt Experten zufolge an Nachschub der Hersteller.  Generell gilt der Airbus A330 als sicheres Flugzeug. Nach 13 Millionen Flugstunden auf 3,3 Millionen Flügen wurden erst drei schwere Zwischenfälle gemeldet - darunter der Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik am 1. Juni. 228 Menschen saßen in dem Flugzeug, 24 Leichen wurden bislang geborgen.

ZEIT ONLINE, dpa, mm

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