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Panorama: Amerikaner in Peking getötet

Chinese attackiert ohne Grund Umstehende

Bei einer Messerattacke hat ein Chinese am Samstag an einem beliebten Touristenziel in Peking einen Amerikaner getötet. Eine weitere Person wurde schwer verletzt. Das Todesopfer ist ein Verwandter des Trainers der US-Volleyballmannschaft. Ohne erkennbaren Grund griff der 47-jährige Chinese die beiden Amerikaner und eine chinesische Reiseführerin bei einem Besuch des Trommelturms an. Der Täter habe sich anschließend selbst getötet, indem er aus dem zweiten Stock des Trommelturms gesprungen sei, berichtete Xinhua. Das Motiv der Bluttat war völlig unklar, der Täter war vermutlich geistig verwirrt. Bei seinem Besuch in Peking äußerte sich US-Präsident Bush tief betroffen über die Attacke. Der Fall darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Chinesen ein sehr positives Verhältnis zu den USA haben. „Mei Guo“ heißt Amerika auf Chinesisch, übersetzt: „Schönes Land“. Modernisierung heißt für viele Chinesen, einen US-Lebensstil zu übernehmen. Fastfood-Ketten wie McDonalds und Pizza Hut sind die populärsten ausländischen Restaurants im Land. Das größte Ziel vieler Chinesen ist es, einen Sohn oder Tochter zum Studium in die USA zu schicken. Der Anschlag in Peking sollte deshalb nicht als Ausdruck einer Amerika-Feindlichkeit gesehen werden. Ebenso verfehlt ist es, die Sicherheit von Athleten und Besucher in Frage zu stellen. Der Trommelturm, ein bedeutendes Touristenziel in der ehemaligen Kaiserstadt, ist in der Pekinger Altstadt gelegen, weit weg vom Olympiapark und den Wettkampfstätten. Besucher lobten in den vergangenen Tagen die Effizienz der Sicherheitskräfte.

Harald Maass[Peking]

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