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Amoklauf: Südkoreanischer Student verübte Bluttat

Die US-Behörden haben die Identität des Amokläufers von der Virginia-Tech-Universität bekannt gegeben. Verantwortlich für das Massaker mit 32 Toten war demnach der 23-jährige Englisch-Student Cho Seung Hui.

Blacksburg - Zwei Waffen seien sichergestellt worden, sagte Polizeisprecher Wendell Flinchum. Eine ballistische Untersuchung habe ergeben, dass eine der Waffen bei beiden Schießereien am Montag benutzt worden sei, teilte der Sprecher weiter mit. Hinweise auf Komplizen gebe es nicht. Allerdings sei noch nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Cho hinter beiden Schießereien stecke, bei denen am Montag mitsamt dem Amokläufer 33 Menschen getötet wurden.

Chos Leiche sei am Tatort gefunden worden, teilte die Polizei mit. Der Amokschütze hatte nach dem Eintreffen der Polizei Selbstmord begangen. Nach Informationen des TV-Senders ABC wurde in Chos Rucksack eine Quittung über den Kauf einer Schusswaffe gefunden. Die Motive für die Tat liegen weiter im Dunkeln.

Die Tat löste im ganzen Land und weltweit Entsetzen aus. In Virginia hingen die Flaggen auf Halbmast. Gouverneur Timothy Kaine brach eine Asienreise ab und kehrte sofort in seine Heimat zurück. US-Präsident George W. Bush zeigte sich schockiert. Bildungseinrichtungen müssten sichere Orte des Lernens sein, sagte Bush. "Wenn dieser Schutzraum verletzt wird, sind die Auswirkungen in jedem amerikanischen Klassenraum und in jeder amerikanischen Gemeinde zu spüren."

Beileidsbekundungen aus aller Welt

Bush wollte am Nachmittag an einer Trauerfeier in der Universität teilnehmen. Bestürzt äußerten sich unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Aus aller Welt trafen Beileidsbekundungen ein, darunter auch aus dem Iran. Die Tat widerspreche allen göttlichen und menschlichen Werten, erklärte Außenamtssprecher Mohammed Ali Hosseini in Teheran.

Bereits kurz nach der Tat wurde die Kritik an den zu lockeren Waffengesetzen der USA laut. Die "New York Times" kritisierte in einem Leitartikel, Virginia habe eines der laxesten Waffengesetze in den USA. Der australische Regierungschef Howard wies darauf hin, dass sein Land als Konsequenz aus einem blutigen Amoklauf in Port Arthur, bei dem 1996 insgesamt 35 Menschen starben, die Waffengesetze massiv verschärft habe - seitdem sei die Zahl der Opfer von Schießereien deutlich zurückgegangen. (tso/AFP)

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