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Anklage: Mel Gibson droht Gefängnisstrafe

Der Oscar-Preisträger Mel Gibson muss sich wegen seiner Trunkenheitsfahrt vor Gericht verantworten. Dem Hollywood-Star drohen bis zu sechs Monate Haft.

Los Angeles - Wie die Staatsanwaltschaft von Los Angeles mitteilte, wurde gegen den 50-Jährigen Klage wegen Trunkenheit am Steuer erhoben. Außerdem habe Gibson eine geöffnete Flasche Alkohol in seinem Auto gehabt und damit gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Die Anklage solle am 28. September vor einem Gericht in Malibu im US-Bundesstaat Kalifornien verlesen werden. Im Falle eines Schuldspruchs drohen Gibson bis zu sechs Monate Gefängnis.

Gibsons Geschwindigkeitsübertretung wurde dagegen nicht erwähnt. Der Schauspieler und Regisseur war in der Nacht zum vergangenen Freitag in Malibu festgenommen worden. Nach einem Bericht des Internetdienstes tmz.com hatte er anderthalbmal mehr Promille im Blut als erlaubt und fuhr 140 statt der erlaubten 65 Stundenkilometer.

Am Dienstag hatte der Oscar-Preisträger sich dafür entschuldigt, dass er bei seiner Festnahme judenfeindliche Bemerkungen gemacht hatte. Er sei kein Antisemit, und er sei nicht intolerant. Sein Glaube verbiete ihm jede Form des Hasses, betonte der bekennende Katholik. Er bitte nicht nur um Verzeihung, sondern wolle sich mit jüdischen Geistlichen treffen, um einen "angemessenen Weg zur Heilung" zu finden.

Einweisung zur Entziehungskur

Der Rabbiner David Baron von der Synagoge in Beverly Hills bot dem Schauspieler deshalb an, bei den Feierlichkeiten zum Jom-Kippur-Fest am 1. Oktober vor der jüdischen Gemeinde zu sprechen. Es sei entscheidend, dass Gibson seine Entschuldigung aufrichtig meine, und das müsse er "in Wort und Tat" zeigen. Der Hollywood-Star hatte sich nach Angaben eines Sprechers am Montag zu einer Alkohol-Entziehungskur einweisen lassen.

Gibson wurde in den 80er Jahren durch die Filmreihen "Mad Max" und "Lethal Weapon" bekannt; für seinen Erfolgsfilm "Braveheart", bei dem er auch Regie führte, wurde er 1996 mit zwei Oscars ausgezeichnet. Für Aufsehen sorgte zuletzt sein Film "Die Passion Christi" über die letzten Stunden im Leben von Jesus Christus, der sehr erfolgreich, aber auch umstritten war: Jüdische Organisationen in den USA hatten darin mehrere Stellen als judenfeindlich empfunden und kritisiert. (tso/AFP)

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