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Annaberg-Buchholz: Vier Jahre Jugendstrafe für Mutter von totem Baby

Das Gericht ist sicher: Die damals 17-jährige Jenny G. tötete im Frühling ihr neugeborenes Kind - wahrscheinlich aus Angst vor ihrem Vater - und schmiss es in den Müll. Die Mutter behauptet, das Baby leblos gefunden zu haben.

Die angeklagte Mutter im Prozess um die Tötung ihres Babys vor dem Landgericht Chemnitz ist zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die zur Tatzeit 17-jährige Jenny G. am 19. April ihr neugeborenes Kind tötete, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Das Gericht entsprach damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte Freispruch gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Für die Verurteilung seien die schwerwiegenden Verletzungen des Jungen maßgeblich gewesen, die ihm lebend beigebracht worden sein mussten, hieß es. Nur die Angeklagte selbst habe als Verursacherin in Betracht kommen können.

Spuren von Gewalteinwirkung

Die jetzt 18-jährige Angeklagte hatte in der hinter verschlossenen Türen geführten Hauptverhandlung lediglich eingeräumt, das tote Kind in einen Müllsack gepackt zu haben. Nach der Geburt im elterlichen Badezimmer sei sie ohnmächtig geworden und habe beim Aufwachen das Neugeborene leblos vorgefunden. Laut Gerichtsmedizin wies das Kind Spuren von Gewalteinwirkung am Körper auf und war erstickt.

Die Babyleiche war am 22. April in einer Müllsortieranlage in Wiesa bei Annaberg-Buchholz gefunden worden. Ende Mai kamen die Ermittler auf die Spur der Schülerin, die zuletzt in einem Schulverweigerungsprojekt die 9. Klasse abschließen sollte. Als Motiv der Tat war Angst vor ihrem Vater vermutet worden. (rope/ddp)

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